Match Group-Aktie – er/sie/es sucht m/w/d

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Kann denn Liebe Sünde sein? Wohl nicht! Von des Menschen Sehnsucht nach Nähe, Zärtlichkeit und auch Sex profitieren Dating Apps erheblich. Damit verdient die die Match Group viel Geld. Ist die Aktie ein Kauf?

Wachstum mit bekannten Dating Apps

Suchen, Matchen, Daten, Fummeln und im Anschluss das Übliche. Dating Apps aller Art sollen Menschen zusammenbringen und tun dies oft auch. In diesem – oft auch libidinösen – Marktsegment dürfte die Match Group führend sein. Immerhin gehören zu dem Unternehmen bekannte Spielwiesen wie Tinder, OKCupid, Hinge und Meetic.

Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die Umsatzerlöse knapp 3 Milliarden US-Dollar – 1 Milliarde Dollar mehr als zwei Jahre zuvor. Das Betriebsergebnis wuchs sprechend auf 852 Millionen Dollar, ebenfalls im Jahr 2021. Davon blieb jedoch netto nicht viel übrig, da die Firma rund 440 Millionen Dollar im Rahmen eines Rechtsstreits mit Mitarbeitern zahlen musste.

Mehr Kunden, mehr Umsatz je Mitglied

Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 signalisieren ein vergleichsweise starkes organisches Wachstum. In 2021 hatte die Match Group rund 16,2 Millionen zahlende Kunden respektive Mitglieder – 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nach oben tendierte ebenfalls der Durchschnittsumsatz pro Kunde, er stieg um 8 Prozent auf 16,16 US-Dollar.

Wichtigster Umsatz- und Ertragsbringer ist nach wie vor die Tinder App. Doch die weiteren Aktivitäten entwickeln sich – so scheint es jedenfalls – erfreulich. Hinge beispielsweise legt im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr eine Umsatzverdoppelung auf rund 200 Millionen US-Dollar hin. Im nächsten Schritt soll bei Hinge die internationale Expansion vorangetrieben werden.

Was die Match Group noch vorhat

Am Bewährten festhalten und die etablierten Marken weiterentwickeln. So ungefähr lautet offenbar die mittelfristige Strategie der Match Group. So sollen die Apps neue Funktionen erhalten – insbesondere Audio und Video. Da können also, vereinfacht formuliert, potentielle Matching-Partner ihre Stimmen hören oder ihre Gesichter sehen. Vielleicht auch mehr, wer weiß das schon.

Überdies hat das Unternehmen einen neuen Service für „seriöse“ Suchende etabliert, was immer auch unter dem Begriff „seriös“ zu verstehen ist. Das Ganze wird abgerundet durch eine neue Plattform namens „Stir“, die auf Alleinerziehende zielt. Alles in allem will der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr den Umsatz um 15 bis 20 Prozent steigern.

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Die Anteilsscheine der Match Group haben sich seit Oktober 2021 deutlich verbilligt. Vom Hoch bei 182 US-Dollar fiel die Aktie beinahe wie ein Stein auf das Ein-Jahres-Tief bei gut 84 US‑Dollar. Danach setzte eine Erholung ein, die Aktie notiert derzeit um die 113 Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr sagen die Analysten im Konsens ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 45 vorher, für 2023 wird ein KGV von knapp 36 prognostiziert.

Gewinnwachstum sollte es somit geben. Wobei die Aktie momentan arg hoch bewertet scheint. Risikoscheue Investoren warten auf einen weiteren Rücksetzer in den Bereich 85/90 Dollar. Wer Mut hat, greift jetzt zu – in der Hoffnung, dass die neuen Features und steigende Pro-Kopf-Umsätze für einen Gewinn- und Fummelschub und somit auch spürbar steigende Aktienkurse sorgen werden.