Morgan Stanley: Es gibt besser bewertete US-Banken
Sie erinnern sich bestimmt noch an das kleine Bankenbeben, ausgelöst durch die Silicon Valley Bank. Dass daraus keine neue Bankenkrise entstehen würde, war von Anfang an klar. So konnte zum Beispiel Wells Fargo, einer der US-Großbanken, im ersten Quartal von der Zinswende der US-Notenbank profitieren und somit die Flaute im Investmentbanking ausgleichen. Nun veröffentlichte das Unternehmen die Zahlen für das 2.Quartal. Waren diese ebenfalls erfolgreich?
Morgan Stanley übertrifft trotz Gewinnrückgang Analysten-Erwartung
Für das 2. Quartal meldete das Unternehmen einen Gewinn von 1,24 US$ je verwässerter Aktie, gegenüber 1,39 US$ je Aktie im Vorjahr. Analysten hatten ein Gewinn pro Aktie von 1,17 US$ erwartet. Der Nettoumsatz betrug 13,46 Milliarden US$, verglichen mit 13,13 Milliarden US$ vor einem Jahr. Analysten hatten 13,04 Milliarden US$ erwartet. Damit konnte die US-Bank die Erwartungen der Analysten sogar übertreffen.
US-Bank zahlt höhere Dividende
Insgesamt verdiente das Unternehmen etwa 2,2 Milliarden US$ und damit rund 13% weniger als im Vorjahr. Ein Grund dafür waren Abfindungen in Höhe von gut 300 Millionen US$ infolge einer Mitarbeiterklage. Trotzdem hat die US-Bank ihre Dividende erhöht. Das Unternehmen hat eine Quartalsdividende in Höhe von 0,85 $ pro Aktie beschlossen, im Vergleich zu 0,775 US$ pro Aktie im Vorquartal. Das Unternehmen hat zudem einen mehrjährigen Aktienrückkaufplan in Höhe von bis zu 20 Milliarden US$ genehmigt.
Morgan Stanley deutlich teuer als Bank of America
Fazit: Seit Anfang 2020 ist die Aktie über 180% gestiegen. Auf Sicht von einem Jahr sehen Sie im Chart noch einen leichten Aufwärtstrend, wenn auch unter teilweise heftigen Schwankungen Wie viel Potenzial sehen die Analysten noch? 16 von 27 Analysten raten zum Kaufen, 10 Analysten empfehlen alten und nur ein Analyst findet einen Verkauf. Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt bei 98 US$, und ist damit nicht mehr weit vom aktuellen Kurs entfernt. Einige Analysten halten aber sogar Kurse um 112 US$ für möglich. Mit einem KGV von über 15 auf Basis der Gewinnschätzung für dieses Jahr ist Morgan Stanley deutlich teurer als die Bank of America, die nur auf ein KGV von 9,1 kommt.
Volkmar Michler studierte Jura, Politik und Geschichte und ergänzte sein Wissen durch eine betriebs- und volkswirtschaftliche Zusatzausbildung. Seit rund 30 Jahren ist er hauptberuflich an der Börse aktiv. Dank seines umfassenden Fachwissens und einem breiten Expertennetzwerk identifiziert er die vielversprechendsten Zukunftsinvestments mit hohem Wachstumspotenzial.
