JPMorgan Chase: Marktschwankungen als Gewinnbooster

Inhaltsverzeichnis

Durch die Verwerfungen an den Kapitalmärkten gibt es nicht nur Verlierer. Sie fragen sich, wer von den Marktschwankungen profitiert hat? Die Antwort lautet: Die US-Großbank JPMorgan. Während das Bankhaus mit den Q1-Ergebnissen überzeugen konnte, wurde aber die Risikovorsorge erhöht.

Starkes Aktienhandelsgeschäft

Heftige Marktschwankungen waren bereits im 1. Quartal zu beobachten. Durch das starke Aktienhandelsgeschäft übertraf JPMorgan am 11.04.2025 mit dem vorgelegten Q1-Bericht die Schätzungen der Analysten. Die Erträge stiegen im 1. Quartal um 8 % auf 45,3 Mrd. US-Dollar. Trotz der höheren Risikovorsorge legte der Gewinn unter dem Strich um 9 % auf 14,6 Mrd. US-Dollar zu. Die Erträge aus dem Aktienhandel zogen im Vergleich zum Vorjahr um 48 % auf 3,8 Mrd. USD an.

Risikovorsorge hochgeschraubt

Das Geldhaus schraubte allerdings angesichts der sich eintrübenden wirtschaftlichen Prognosen die Risikovorsorge wegen der von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollstreitigkeiten stärker nach oben als erwartet. CEO Jamie Dimon rät im aktuell turbulenten Umfeld, überschüssiges Kapital und ausreichend Liquidität vorzuhalten. JPMorgan erhöhte die Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle auf Jahressicht von 1,9 Milliarden auf 3,3 Milliarden US-Dollar. Unternehmen und Verbraucher könnten im Zuge der Zollpolitik von Donald Trump in Schwierigkeiten geraten, Kredite zurückzuzahlen.

JPMorgan Chase im Wochenchart – ISIN: US46625H1005

Quelle: https://www.aktienscreener.com

Bewertung und charttechnischer Blick

Auf Basis der Gewinnschätzungen ergibt sich für die Aktie von JPMorgan ein Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025e von 12,9 und eine attraktive Dividendenrendite von 2,2 %. Charttechnisch sahen wir nach einem über zweijährigen Anstieg der Kurse im heurigen Jahr einen Rücksetzer zur blauen 40-Wochenlinie. Nach einem gescheiterten Erholungsversuch wurde der Unterstützungsbereich bei rund 200 USD (rote Linie) angelaufen.

Hier standen die Käufer parat und die Bullen eroberten mit einer großen grünen Kerze bei hohem Volumen die 40-Wochenlinie zurück. Kurse über der orangen Widerstandslinie bei 254 USD wären als Kaufsignal zu deuten. Geht es nachhaltig unter die psychologisch wichtige 200-USD-Marke, nimmt die Wahrscheinlichkeit einer stärkeren Korrekturbewegung zu.

Fazit

Während Bankaktien anfällig für wirtschaftliche Turbulenzen sind, ist JPMorgan robust aufgestellt. Für ein längerfristiges Engagement ist es in jedem Fall empfehlenswert eine Stabilisierung der Märkte abzuwarten, wie es auch CEO Jamie Dimon rät.