JPMorgan-Aktie bleibt interessant

JPMorgan-Aktie bleibt interessant
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Ich hoffe, Sie haben die jüngste Achterbahnfahrt gut überstanden. Eine der wildesten Handelswochen aller Zeiten endete, nachdem Trump den Zoll-Hammer wieder eingepackt hatte, nicht nur versöhnlich, sondern mit deutlichen Aufschlägen.

Nachdem sich die Lage zumindest ein wenig entspannt hat, rücken jetzt auch wieder die Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen in den Fokus. Zum Auftakt der Berichtssaison stehen wie immer die amerikanischen Großbanken im Blickpunkt. Einmal mehr überzeugen konnte dabei der Branchenprimus JP Morgan Chase.

JP Morgan: größte Bank der USA

Die Ursprünge des Unternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1799. JPMorgan Chase in seiner heutigen Form entstand im Jahr 2000 durch die Fusion von J.P. Morgan & Co. und der Chase Manhattan Bank. Das Unternehmen aus New York ist die größte Bank der Vereinigten Staaten und beschäftigt mehr als 300.000 Mitarbeiter.

Das Geschäft gliedert sich in vier Hauptsegmente: Privatkundengeschäft (zum Beispiel Kreditkarten, Hypotheken), Commercial Banking, Asset & Wealth Management sowie das globale Investmentbanking. In letzterem zählt JPMorgan zu den führenden Akteuren im Anleihehandel, bei Fusionen und Übernahmen sowie im Derivatehandel. Der Konzern verwaltet ein Vermögen von über 3 Bio. Dollar.

JPMorgan gilt als innovationsfreudig und investiert stark in Digitalisierung, KI oder auch Blockchain-Technologien. Mit der Entwicklung des eigenen Stablecoins „JPM Coin“ gilt der Konzern als Vorreiter im Bereich digitaler Finanzlösungen.

Zahlen übertreffen die Erwartungen

Am Freitag präsentierte das Unternehmen sein Zahlenwerk für das erste Quartal. Dabei konnte JPMorgan Chase die Erwartungen der Analysten einmal mehr übertreffen. Der Konzern steigerte die Einnahmen in den ersten drei Monaten 2025 um 8% auf 45,31 Mrd. Dollar. Dabei profitierte das Unternehmen sogar von den jüngsten Marktturbulenzen: Der Umsatz im Aktienhandel sprang um 48% auf den neuen Rekordwert von 3,81 Mrd. Dollar nach oben.

Der Nettogewinn verbesserte sich um 9% auf 14,64 Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie stieg sogar um 14% auf 5,07 Dollar. Analysten hatten lediglich ein Ergebnis von 4,63 Dollar je Aktie prognostiziert.

Vorstandchef Jamie Dimon warnte aber auch vor möglichen negativen Auswirkungen eines Handelskrieges und einer möglichen Abkühlung der Wirtschaft. Donald Trumps Zollankündigungen haben die Unsicherheiten verstärkt, was zu einer vorsichtigen Haltung bei den Kunden geführt habe. Vor diesem Hintergrund wurden die Rückstellungen für Kreditausfälle gegenüber dem Vorjahr von 1,9 auf 3,3 Mrd. Dollar erhöht.

Quelle: www.aktienscreener.com

200-Tage-Linie zurückerobert

Die Aktie von JPMorgan Chase bewegt sich in einem stetigen langfristigen Aufwärtstrend. Beim jüngsten Börsenbeben geriet der Kurs zwar ebenfalls deutlich unter Druck und korrigierte zeitweise um bis zu 28%, konnte sich von den Tiefs aber schon wieder ein gutes Stück erholen.

Zum Wochenschluss am Freitag lag die Notierung bereits wieder über der 200-Tage-Linie, die bei der Verkaufspanik zeitweise klar unterschritten wurde. Kann sich der Kurs über dem gleitenden Durchschnitt etablieren, stehen die Chancen für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends gut. In diesem Fall könnte die JPMorgan-Aktie im Jahresverlauf wieder ihr Allzeithoch vom Februar bei 280 Dollar anvisieren.