Johnson & Johnson weiter auf Einkaufstour

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Die Meldung war ein weiterer Paukenschlag. Nach der 13,1 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Shockwave Medical vor wenigen Monaten, folgt nun der nächste Coup: Johnson & Johnson (J&J) wappnet sich für mögliche Umsatzausfälle durch den bevorstehenden Patentverlust des Blockbuster-Psoriasis-Medikaments Stelara und legt eine Offerte zur Übernahme von Intra-Cellular Therapies auf den Tisch. Dabei ist der Deal ebenfalls ein großer Schluck aus der Pulle. Immerhin bietet J&J 14,6 Milliarden Dollar für Intra-Cellular Therapeutics, um Zugang zur Behandlung bipolarer Störungen zu erlangen.

Gesundheits-Gigant aus den USA mit langer Tradition…

Johnson & Johnson ist ein amerikanisches Unternehmen, das im Jahr 1886 von den Brüdern Robert, James und Edward Johnson gegründet wurde. Die Firma hat ihren Sitz in New Brunswick, New Jersey, USA und ist heute ein international agierendes Unternehmen mit mehr als 130.000 Mitarbeitern weltweit.

Der Konzern ist ein international tätiger Hersteller und Anbieter von Health-Care-Produkten. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilzinfektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen. Über Akquisitionen ist das Unternehmen auch verstärkt in den Bereichen Orthopädie, Diabetesforschung oder Kardiologie tätig und vertreibt außerdem Wirkstoffe gegen Krankheiten wie Schuppenflechte oder Rheuma.

Darüber hinaus verkauft J&J eine Vielzahl an medizinischen Geräten. Von Messgeräten bis zu Kontaktlinsen und künstlichen Gelenken ist fast alles dabei. Im dritten Quartal 2023 erwirtschaftete der Konzern bei einem Umsatz von 22,47 Milliarden Dollar einen Nettogewinn in Höhe von 2,69 Milliarden Dollar.

…bietet 14,6 Milliarden Dollar für Intra-Cellular Therapeutics

Jetzt bietet J&J 132 Dollar in bar je Intra-Cellular Therapeutics-Aktie. Das entspricht einem Firmenwert von 14,6 Milliarden Dollar für den Medikamentenentwickler. Die Offerte liegt zudem 39% über Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Allerdings war die Aktie am Freitag auf Grund positiver operativer Nachrichten bereits um knapp 15% nach oben geklettert. Intra-Cellular hatte eine Vergleichsvereinbarung mit Sandoz geschlossen.

Spezialist für die Behandlung bipolarer Störungen

Mit der Übernahme stärkt J&J die Position im Markt für Medikamente zur Behandlung neurologischer Störungen. Das Objekt der Begierde Intra-Celluar Therapies ist spezialisiert auf Therapien für psychologische und neurologische Erkrankungen.

Mit dem Deal erhält J&J Zugang zu Caplyta. Dahinter verbirgt sich das bislang einzige in den USA zugelassene Medikament zur Behandlung bipolarer Störungen. Zudem ist das Präparat auch zum Einsatz bei Schizophrenie zugelassen. Das Potenzial dürfte groß sein. In den USA leiden der Pressemitteilung von J&J zufolge etwa 6,1 Millionen Erwachsene an bipolarer Störung. Dahinter verbirgt sich eine chronische Krankheit, die zu extremen Stimmungsschwankungen führt. Das Management von J&J rechnet mit jährlichen Spitzenumsätzen von über 5 Milliarden Dollar. Derzeit ist Caplyta in der klinischen Erprobung für weitere Behandlungen.

Intra-Cellular Therapeutics-Aktie hebt ab

Deutlich positiv fiel die Reaktion der Anleger aus. Die Papiere von Intra-Cellular Therapeuticas schossen direkt nach dem Übernahmeangebot um 34% auf 127,19 Dollar in die Höhe. Gestern notierten die Papiere im späten Nachmittagshandel bei 127 Dollar und damit nur noch leicht unter dem Niveau des Kaufangebots.