Johnson & Johnson bietet 2 Mrd. $ für Ambrx Biopharma
Einen kräftigen Kurssprung legte in der vergangenen Woche die Aktie von Ambrx Biopharma aufs Parkett. Nach einem Übernahmeangebot des Gesundheits-Riesen Johnson & Johnson (J&J) schoss die Ambrx Biopharma-Aktie um 102% in die Höhe. Mit dem biopharmazeutischen Unternehmen will J&J sein Onkologie-Portfolio auf breitere Beine stellen. Der Deal soll helfen, gezielte Onkologie-Therapeutika zu entwerfen, zu entwickeln und zu vermarkten. Dafür blättert der Gesundheitskonzern rund 2 Milliarden Dollar auf den Tisch.
Gesundheits-Gigant aus den USA mit langer Tradition…
Johnson & Johnson ist ein amerikanisches Unternehmen, das im Jahr 1886 von den Brüdern Robert, James und Edward Johnson gegründet wurde. Die Firma hat ihren Sitz in New Brunswick, New Jersey, USA und ist heute ein international agierendes Unternehmen mit mehr als 130.000 Mitarbeitern weltweit.
Der Konzern ist ein international tätiger Hersteller und Anbieter von Health-Care-Produkten. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilzinfektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen. Über Akquisitionen ist das Unternehmen auch verstärkt in den Bereichen Orthopädie, Diabetesforschung oder Kardiologie tätig und vertreibt außerdem Wirkstoffe gegen Krankheiten wie Schuppenflechte oder Rheuma.
Darüber hinaus verkauft J&J eine Vielzahl an medizinischen Geräten. Von Messgeräten bis zu Kontaktlinsen und künstlichen Gelenken ist fast alles dabei.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete der Konzern bei einem Jahresumsatz von 94,94 Milliarden Dollar einen Nettogewinn in Höhe von 17,9 Milliarden Dollar.
…bietet 2 Milliarden Dollar für Ambrx Biopharma
Jetzt bietet JNJ 28 Dollar in bar je Ambrx-Aktie. Das entspricht einem Unternehmenswert von 2 Milliarden Dollar. Ambrx treibt ein fokussiertes Portfolio von klinischen und präklinischen Programmen voran, die darauf abzielen, die Wirksamkeit und Sicherheit seiner Therapiekandidaten in verschiedenen Krebsindikationen zu optimieren.
Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (sogenannte Antibody Drug Conjugates, ADC) gehören zur nächsten Generation biopharmazeutischer Medikamente. Ziel dieser Therapien ist es, Wirkstoffe mit Hilfe der hochspezifischen Antikörper exakt an den gewünschten Einsatzort im Körper zu bringen, beispielsweise gezielt gegen spezifische Oberflächen-Merkmale von Krebszellen.
Ambrx wurde 2003 aus dem The Scripps Research Institute ausgegliedert. Das Unternehmen leistete Pionierarbeit mit der Technologieplattform des erweiterten genetischen Codes für den Einbau von synthetischen Aminosäuren (SAA) in Proteine an jeder beliebigen Stelle unter Verwendung von Standard-Zelllinien.
Die Umsätze von Ambrx sind bislang extrem überschaubar: Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die Firma bei einem Umsatz von 1,15 Millionen Dollar einen Nettoverlust in Höhe von 33 Millionen Dollar.
Abschluss im ersten Halbjahr erwartet
Der Abschluss der Transaktion soll in der ersten Hälfte des Jahres 2024 erfolgen, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre von Ambrx sowie der üblichen behördlichen Genehmigungen. Mit der Übernahme will Johnson & Johnson die Möglichkeit wahrnehmen gezielte Krebs-Therapeutika zu entwickeln und zu vermarkten.
Ambrx-Aktie kratzt am Übernahmepreis
Dass der Deal durchgeht, daran zweifeln die Anleger derzeit offenbar nicht. Die Aktie schoss um 102% nach oben und notiert mit 27,97 Dollar beinahe auf dem Niveau der Kaufofferte von 28 Dollar. Auf Sicht der letzten 12 Monate haben sich die Papiere damit mehr als verdreifacht.