US-Börsen warten auf die nächste Zinsentscheidung
So sieht die Börsenlage aktuell aus: Die Zinsentscheidung der Notenbank Fed, die wichtigsten Inflationsdaten und die wichtigsten Wirtschaftsdaten in den USA liegen erst mal hinter uns. Das Gleiche gilt für den Löwenanteil der Berichtssaison für das vierte Quartal 2022, die nun ausläuft.
Die Quartalsberichtssaison war enttäuschend. Lassen Sie sich von den Bullen nichts einreden. Im Vorfeld hatten die Analysten ihre Prognosen für die Geschäftsentwicklungen der Unternehmen bereits deutlich gesenkt. Fairerweise muss man sagen, dass diese Strategie an der Wall Street Tradition hat. So kreiert man eine gute Börsenstimmung und saugt unerfahren Anleger in den Aktienmarkt.
Quartalsberichtsaison in USA sendet Warnzeichen!
Historisch liegt der Prozentsatz der Unternehmen aus dem S&P 500 Index, die diese gesenkten Markterwartungen mit ihren Quartalszahlen übertreffen, bei rund 75 %. Und hier wird es nun immer problematischer für die Bullen: Denn in der aktuellen Berichtssaison konnten nur 69 % der Firmen die Analystenerwartungen übertreffen – trotz der teilweise deutlich gesenkten Prognosen.
Es kommt noch schlechter: Der historische Durchschnitt der Firmen, die mit ihren Zahlen die Analystenerwartungen für die Ergebnisse übertreffen, liegt bei +5%. Also 5% höher als die Markterwartungen. In der aktuellen Saison liegt dieser Wert gerade mal bei mickrigen +1%. Dazu kommen schlechte Ausblicke der Einzelhändler und Kommentare der US-Banken, dass man die Rücklagen für Kreditausfälle deutlich erhöhen wird.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie diese Fakten hören. Aber nach einem neuen Bullenmarkt hört sich das definitiv nicht an. Es hört sich vielmehr nach einer Wirtschaft an, die schon jetzt unter dem schwierigen Marktumfeld ächzt. Und die Situation wird im Jahresverlauf nicht leichter. Denn die Zinsen werden länger höher bleiben.
US-Börsen im Nachrichten-Vakuum bis zur nächsten Zinsentscheidung
In den kommenden zwei Wochen fällt der Markt erst mal in ein Nachrichten-Vakuum bis zur nächsten Zinsentscheidung der Fed Anfang März. Das bedeutet: Erst jetzt wird der Markt sein wahres Gesicht zeigen! In den letzten Wochen machten die Quartalszahlen und Unternehmensnachrichten und die Wirtschaftsdaten und Fed-Entscheidungen die Kurse.
Für die kommenden zwei Wochen wird der Markt außerhalb von Wirtschaftsdaten keine anderen wichtigen externen Impulse nicht mehr haben. Jetzt muss er selbst entscheiden, wohin die Reise geht. Jetzt wird der Markt für das kurz- und vielleicht sogar schon mittelfristige Zeitfenster die wahre Richtung zeigen.
Bis zu +50,3 % Gewinn mit Short-Investments realisiert
Die größte Errungenschaft der Bullen in der Jahresauftaktrallye war eine deutliche Verbesserung der Charttechnik. Dort wurden Signale für einen neuen Bullenmarkt generiert – wie z.B. der Sprung über die Abwärtstrends und die 200-Tage-Linie. Doch nun trübt sich auch die Charttechnik bereits im kurz- bis mittelfristigen Zeitfenster ein. Es besteht die Gefahr, dass sich die charttechnische Verbesserung mittelfristig als gefährliche Bullenfalle herausstellen könnte.
In meinem Börsendienst Cannabis Insider haben wir in den letzten Wochen in die Endphase der Jahresauftaktrallye hinein massiv Short-Positionen aufgebaut. Wir sind als hervorragend für eine Korrekturwelle positioniert. Zwei Short-Verkäufe brachten den Lesern in dieser Woche bereits tolle Gewinn von +50,3 % und +21,9 %.
Fazit: Nun muss der Aktienmarkt sein wahres Gesicht zeigen. Statistiken zeigen, dass die Rallye primär von FOMO-Käufen unerfahrener Privatanleger und Eindeckungen von Short-Sellern getragen wurden, die Ende 2022 zu stark auf fallende Kurse gesetzt hatten. Das Smart Money der Wall Street steht seit zwei Wochen auf der Verkäuferseite.