Intel-Aktie: Was die Chip-Offensive für Sie als Anleger bedeutet
Es ist ein Rennen um die Zukunft – von dem auch Sie als Anleger profitieren können: Rund um den Globus wollen Regierungen die Halbleiter-Produktion subventionieren und damit große Hersteller anlocken. Das kommt wahrlich nicht von ungefähr.
Hableiterchips sind schon heute für das Funktionieren von Volkswirtschaften essenziell. Die jüngsten Engpässen haben das mehr als deutlich gezeigt. Durch die zunehmende Vernetzung in nahezu allen Bereichen wird der Bedarf nach diesen winzigen Komponenten immer weiter steigen. Die Politik hat also gar keine andere Wahl, als die Produktion der Chips möglichst nahe zu den Abnehmern zu bringen. Nicht zuletzt geht es dabei auch um den Schutz vor Handelskonflikten.
Europa und Deutschland starten Halbleiter-Offensive
Europa und insbesondere Deutschland jedenfalls wollen in den nächsten Jahren schier historische Summen in die Chipherstellung investieren. Davon werden etliche Konzerne profitieren. Allen voran: Intel.
Und jetzt halten Sie sich fest: Der US-Halbleiterhersteller will in Europa langfristig 80 Milliarden Dollar in neue Chipfabriken stecken. Damit will Intel die IT-Versorgung Europas auf Zukunftskurs bringen.
17 Milliarden Euro: Intel will in Magdeburg zwei riesige Chipfabriken bauen
Allein in Sachsen-Anhalts Hauptstadt plant der Konzern Investitionen von 17 Milliarden Euro. Zwei gigantische Megafabriken will Intel damit in Magdeburg aufbauen. Zum Vergleich: Das ist mehr Geld, als im gesamten Landeshaushalt des ostdeutschen Bundeslandes steckt – und übrigens weit mehr als Teslas E-Auto-Investition in Brandenburg.
Es ist ein beispielloses Projekt, das Intel in Magdeburg anschiebt. Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach kürzlich von der größten Investition in der Geschichte von Sachsen-Anhalt. Aber nicht nur für das Bundesland ist das Engagement der US-Amerikaner ein Glücksfall. Durch die Megafabriken kann ganz Deutschland seine Versorgungssicherheit eklatant verbessern und mit Blick auf die vielen internationalen Krisen unabhängiger werden.
US-Amerikaner greifen nach Europa
Für Intel wiederum stellt das Ganze die wohl größte Wachstumschance in der Unternehmenshistorie dar. So will der Konzern nicht nur in Magdeburg seine Chip-Offensive forcieren.
Erst vor kurzem kündigte der Mega-Konzern an, dass man in Frankreich ein neues Forschungszentrum errichten werde. Zudem wolle man auch in Irland weiter investieren. Dort betreibt Intel seine bisher einzige Chipfabrik in Europa. Und nicht zuletzt sollen andere Länder wie Italien, Polen und Spanien folgen.
Subventionen sorgen für Planungssicherheit
Die US-Amerikaner dürfen sich auf breite Rückendeckung der Politik einstellen und hohe Fördersummen abgreifen können. Das verschafft dem Konzern immense Planungssicherheit. Klar: Bis die Fabriken in Betrieb gehen können, wird es einige Jahre dauern.
Dennoch hat Intel nun die besten Chancen, seine einstige Vormachtstellung im Bereich Halbleiter wieder zu erlangen. Derzeit geben vor allem asiatische Hersteller wie Samsung oder TSMC den Ton an. Zwar wollen diese in den nächsten Jahren ebenfalls viel Geld in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten stecken. Die Hinwendung Europas in Richtung Intel aber könnte das in den Schatten stellen.
Als Anleger brauchen Sie jetzt Geduld
Die Intel-Aktie ist also mehr denn je eine Wette auf die Zukunft. Das zeigt sich auch anhand der jüngsten Jahresbilanz. 2021 steigerte der Chipkonzern seinen Umsatz um 1 Prozent auf 79 Milliarden Dollar. Der Gewinn rutschte um 5 Prozent auf 19,9 Milliarden Dollar ab. Die Bilanzzahlen sind also alles andere als rosig. Das aber ist mit Blick auf die Zukunft kein wirkliches Problem.
Denn: Die Einbußen bei der Profitabilität sind vor allem durch die Milliardeninvestitionen in neue Chip-Werke bedingt, die trotz der staatlichen Förderungen stark ins Kontor schlagen. In den USA etwa will man ebenfalls zwei neue Fabriken aufbauen – für mehr als 20 Milliarden Dollar. Andere sollen indes erweitert werden.
Früher oder später werden sich diese Investitionen wohl ordentlich auszahlen. Wollen Sie in die Intel-Aktie investieren, müssen Sie also viel Geduld mitbringen und vor allem auf günstige Einstiegskurse achten. Der Aktie jedenfalls könnten goldene 20er Jahre bevorstehen.