GTF: Günstiger Digitalisierungs-Profiteur

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Die Digitalisierung schreitet mit den Megatrends künstliche Intelligenz und Cloud unaufhaltsam voran. Im Fokus der Ableger stehen dabei klar die Digitalisierungs-Profiteure aus den USA. Doch auch Deutschland hat diesbezüglich einige interessante Unternehmen zu bieten, vor allem im Nebenwertesegment. Deren Aktien bieten oftmals einiges Nachholpotenzial. Einen dieser Digitalisierungs-Gewinner möchte ich Ihnen heute näher vorstellen: GTF Technologies.

Kurzportrait

Der deutsche IT-Spezialist GFT Technologies hat sich auf die Finanzbranche fokussiert und bietet seine Software u.a. in Kooperation mit den großen Cloud-Anbietern Amazon, Google und Microsoft an. Die Software von GFT deckt einen breiten Anwendungsbereich ab, im Bankensektor beispielsweise Risikomanagement, Compliance-Software, Internet- und Mobile-Banking, Kundenmanagement und Multi-Channel-Marketing. Zu den größten Kunden zählt die Deutsche Bank. Neben Europa ist der Konzern vor allem in Nordamerika und Brasilien tätig.

Zweistelliges Umsatzwachstum trotz schwierigem Marktumfeld

Das Jahr 2023 verläuft bislang sehr zufriedenstellend. Obwohl sich viele Kunden im aktuell schwierigen Marktumfeld (noch) mit Investitionen zurückhalten, konnte GFT Technologies seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen um +10% auf 594,60 Mio. Euro steigern. Das bereinigte Betriebsergebnis erhöhte sich um 7% auf 52,14 Mio. Euro. Wachstumstreiber war das Europa-Geschäft mit +22% Umsatzsteigerung.

Gewinnmargen dürften in den nächsten Jahren steigen

Im laufenden Jahr wird das Gewinnwachstum etwas niedriger als das Umsatzwachstum ausfallen. In den Folgejahren rechnen Analysten mit einem deutlichen Anstieg beim Gewinnwachstum und damit höherer Gewinnmarge.

Achterbahnfahrt beim Aktienkurs in den vergangenen Jahren  

Seit dem Pandemie-Crash 2020 hat die Aktie eine rasante Achterbahnfahrt hinter sich. Der Anstieg vom Crash-Tief bei 6 Euro bis knapp 50 Euro innerhalb von nur zwei Jahren mag kurzfristig etwas zu viel des Guten gewesen sein. Eine Verschnaufpause war danach absolut angebracht.

Doch wie so oft an der Börse folgte der Übertreibung nach oben eine Übertreibung nach unten. Im September fiel der Kurs auf 23 Euro – seitdem geht es wieder aufwärts, inzwischen wurde die 30 Euro-Marke geknackt.

Aktie ist vergleichsweise günstig bewertet

Aktuell liegt der Börsenwert bei knapp 800 Mio. Euro und damit im Bereich des Jahresumsatzes. Ein günstiger Wert – vor allem im Vergleich zu den USA. US-Software-Unternehmen sind oftmals mit einem Vielfachen ihres Umsatzes bewertet.

Dasselbe Bild zeigt sich auch beim Gewinn: Auf Basis der Prognosen für das kommende Jahr liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei unter 15. Da besteht noch einige Luft nach oben. Insgesamt sehe ich im Nebenwertesektor einiges Nachholpotenzial.