Meta auf Erfolgskurs: Zuckerberg darf investieren

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Milliardeninvestitionen, die nichts abwerfen, sondern gefühlt im Schwarzen Loch des Metaversums versinken auf Nimmerwiedersehen – das kam bei Anlegern des Facebook-Mutterkonzerns lange Zeit gar nicht gut an.

Meta Aktie schafft den Turnaround

Mit der Umfirmierung seines Unternehmens in eine Holdingstruktur unter dem neuen Namen Meta hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vor knapp 3 Jahren nichts Geringeres als eine Transformation eingeläutet. Von Metaversum und Künstlicher Intelligenz ist seither viel die Rede, doch obwohl das Projekt seither viel Geld verschlingt, liefert das Ganze bisher wenig konkret greifbare Ergebnisse – geschweige denn Gewinne.

Entsprechend skeptisch betrachteten viele Aktionäre die Visionen Zuckerbergs und die Phantasien im Silicon Valley. Als dann auch noch Facebook zwischenzeitlich einen Rückgang der aktiven Nutzer verkünden musste, rauschte der Aktienkurs in die Tiefe. Das war im Februar 2022. Rund ein Jahr lang ging es von da an abwärts, ehe eine Gegenbewegung einsetzen konnte. Zunächst allmählich und kontinuierlich, doch fast auf den Tag genau nach dem herben Verlust schoss die Meta Aktie im Frühjahr 2024 fast ebenso kräftig in die Höhe. Seither bewegt sie sich in einem Korridor zwischen rund 450 und 540 Dollar. Erst im vergangenen Monat konnte ein Rekord bei gut 542 Dollar markiert werden.

Gute Laune bei Meta-Anlegern: Q2-Bilanz überzeugt auf ganzer Linie

Auch die jüngsten Quartalszahlen sorgen bei Anlegern für gute Laune: Die Zahl der täglich aktiven Nutzer – also derjenigen, die Dienste wie Facebook, Instagram oder WhatsApp mindestens einmal täglich nutzen – ist zuletzt wieder gestiegen, das Werbegeschäft floriert und auch in Sachen KI kommt man voran. Zuckerberg orakelt gar, bis Ende des Jahres den unternehmenseigenen KI-Assistenten als meistgenutzten weltweit zu etablieren.

Und so kommt es, dass Anleger nun selbst weiteren Investitionen offener als bisher gegenüberstehen. Zuckerberg verkündete nämlich im Zuge der Vorstellung der jüngsten Quartalsbilanz eine weitere milliardenschwere Investitionsoffensive, um die Bereiche der Virtuellen Realität und Künstlichen Intelligenz weiter voranzutreiben – und anders als in der Vergangenheit nahmen es ihm die Anleger diesmal nicht übel. Ganz im Gegenteil: Während andere Tech-Konzerne mit ihren Bilanzen für lange Gesichter und fallende Aktienkurse sorgten, wurde der Q2-Bericht von Facebook-Mutter Meta an der Börse frenetisch gefeiert und bejubelt, und das von Anlegern wie Analysten gleichermaßen.

Meta Aktie deutlich stärker als übriger Tech-Sektor

Das Papier machte nach Vorlage der frischen Zahlen einen Satz nach oben und beendete die Handelswoche mit einem Plus von gut 3 Prozent, während die Technologiebörse Nasdaq auf Wochensicht mehr als 3 Prozentpunkte einbüßte. Seit Beginn des Jahres notiert die Meta Aktie damit bereits mehr als 40 Prozent fester. Zum Vergleich: Google-Mutterkonzern Alphabet und Konkurrent Apple bringen es seit Jahresbeginn auf ein Kursplus von jeweils rund 20 Prozent, während Amazon und Microsoft gerade einmal um die 10 Prozent zulegen konnten. Meta ist in diesem Fall der herausragende Gewinner im bisherigen Jahresverlauf.

Im Zeitraum von Anfang April bis Ende Juni verbuchte Meta insgesamt einen Umsatz von gut 39 Milliarden Dollar und somit rund 22 Prozent mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der operative Gewinn schoss gegenüber dem Vorjahresquartal um satte 58 Prozent in die Höhe von 9,4 auf fast 14,9 Milliarden Dollar. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von knapp 13,5 Milliarden Dollar oder 5,16 Dollar je Aktie.

Nach Q2-Bilanz: Analysten heben den Daumen – und das Kursziel

Da Meta damit auf ganzer Linie überzeugen und die Erwartungen der Analysten in den Schatten stellen konnte, ist es nur folgerichtig, dass nach einem kräftigen Kursplus inzwischen auch zahlreiche Kurszielerhöhungen vorliegen. Und die fallen mitunter richtig üppig aus, so etwa bei der US-Großbank JP Morgan, die das Kursziel von 480 auf 610 Dollar angehoben und die Kaufempfehlung bekräftigt haben.

Beim US-Analysehaus Jefferies stieg das Kursziel für die Meta Aktie von 565 auf 600 Dollar. Goldman Sachs zeigte sich etwas zurückhaltender, hob aber ebenfalls das Kursziel an von zuvor 522 auf nun 555 Dollar. Auch hier hat die bisherige Kaufempfehlung wenig überraschend weiterhin Bestand.