Öl-Aktien profitieren von steigenden Ölpreisen

Grafische Darstellung der Ölpreisentwicklung
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Nach zuletzt tendenziell eher sinkenden Ölpreisen hat die OPEC+ für viele überraschend angekündigt, ab Mai die Ölfördermenge zu drosseln. Die Ankündigung der Maßnahme des Verbundes ließ den Ölpreis recht deutlich um mehrere Prozentpunkte klettern. Die Sorte Brent notiert im heutigen Vormittagshandel bei knapp unter 86 US-Dollar je Barrel – nachdem der Kurs letzte Woche noch unter der 80 Dollar-Marke lag.

Profiteure von steigenden Ölpreisen sind naturgemäß in erster Linie die großen Öl-Konzerne. Öl-Aktien wie die Papiere von ExxonMobil, Chevron, Shell oder TotalEnergies konnten in dieser Woche kräftige Kursgewinne verzeichnen. Während diese Konzerne bei höheren Ölpreisen mehr Gewinne einfahren, blickt der Rest eher mit Sorge auf deutlich anziehende Ölpreise. Denn diese sind kein guter Nährboden für eine geringere Inflation.

So will die OPEC+ die Ölproduktion drosseln

Der Ölverbund OPEC+ – und allen voran der wichtigste Player Saudi-Arabien – will ab nächsten Monat die Ölfördermenge künstlich verknappen, um den Markt bzw. die Preise zu stabilisieren. Pro Tag sollen ab Mai 1,15 Millionen Barrel weniger gefördert werden als aktuell. Der größte Anteil der Förderkürzung wird von Saudi-Arabien getragen, die 500.000 Barrel täglich weniger produzieren werden.

Nach dem relativ starken Einbruch des Ölpreises in der ersten März-Hälfte, bei dem es für die Sorte Brent erstmals seit mehr als einem Jahr unter die Marke von 75 US-Dollar je Barrel ging, präsentierte sich der Ölpreis vor allem nach der angekündigten Förderkürzung deutlich fester. Zwar ist ein Ölpreis im Bereich über 100 Dollar wie im Frühjahr und Sommer 2022 noch weit entfernt, aber allein in der letzten Woche ging es für Brent satte acht Prozent, für die Sorte WTO sogar rund zehn Prozent nach oben.

Öl-Aktien steigen, die Inflations-Risiken ebenfalls

Im Krisenjahr 2022 konnten die Öl-Giganten wie ExxonMobil auch durch den hohen Ölpreis Milliardengewinne einfahren – insofern sind auch leicht gestiegene Preise für Brent und WTI relevant für die Konzerne. Nach der Ankündigung der OPEC+ ist die ExxonMobil-Aktie spontan gut drei Prozent und auf Sicht der letzten fünf Tage sogar knapp sechs Prozent geklettert.

Ähnlich verhält es es auch beim US-Rivalen Chevron: Gut drei Prozent Kursplus am Montag-Vormittag sowie knapp fünf Prozent in den letzten beiden Handelstagen. Auch die britische Shell-Aktie (fast vier Prozent plus seit Montag) sowie die französische TotalEnergies-Aktie (knapp sechs Prozent Kurszuwachs in den letzten beiden Tagen) überzeugten zuletzt.

Abseits der Öl-Konzerne hat die jüngste Ölpreisentwicklung jedoch eher Sorgen ausgelöst. Denn höhere Ölpreise bedeuten auch eine höhere Inflation. Sollte die Inflation in den kommenden Wochen und Monaten nicht merklich abkühlen, werden die Notenbanken wohl nichts bis wenig an ihrer aktuellen Zinspolitik ändern. Und das wäre ein Problem für Aktien – Öl-Aktien zählen daher zu den eindeutigen Gewinnern von steigenden Ölpreisen.