Enovix – volle Ladung?
Die Enovix Corp. fliegt seit ihrem Börsengang vor gut einem Jahr bei vielen Anlegern unter dem Radar. Das könnte sich bald ändern, denn das Unternehmen ist in einem hoch-interessanten Bereich unterwegs – der Batterietechnik. Vorsicht, die Aktie ist äußerst spekulativ und deshalb riskant.
Enovix Aktie mit hoher Volatilität
Um das noch einmal zu wiederholen: Die Papiere sind ein heißer Reifen. Der Aktienkurs schwankte seitdem IPO wie ein sturzbetrunkener Touri auf einem Butter-Kutter nach Sylt. Doch falls das Unternehmen liefert, was es sich vorgenommen hat, wird es risikofreudige Investoren vor Begeisterung aus den Schuhen schießen – ob nun total breit, nur angeschickert oder völlig nüchtern.
Was macht Enovix?
Die Firma forscht – bis zur Entwicklungs- und Produktionsreife – an neuartigen Speicher- und Batterietechnologien. Dabei sollen siliziumreiche Anoden den bisher üblicherweise verwendeten Kohlenstoff komplett ersetzen. Ein Übriges tun die neuartige 3D-Architektur, für die das Unternehmen nach eigenen Angaben ein Patent besitzt, und darauf ausgerichtete Fertigungsprozesse.
Das alles zielt unter dem Strich auf Batterie-Leistungswerte, die bei herkömmlichen Technologien erst in fünf bis zehn Jahren realistisch wären. Gleich die erste Batteriegeneration überraschte nach Unternehmensinformationen mit sehr guten Ergebnissen. Je nach Anwendung waren Kapazitätszuwächse zwischen einem Viertel und rund 130 Prozent möglich.
Strom für Smartwatches
Wohl gemerkt, wir sprechen hier nicht allein über Autobatterien, sondern auch über winzig kleine Power-Pakete, die etwa in Smartwatches oder in der Ausrüstung für Virtual-Reality-Anwendungen benötigt werden.
Apropos Autobatterien – auch in diesem Bereich scheinen die Fortschritte des Unternehmens vielversprechend. Denn dank der Enovix-Technologie scheinen deutlich schnellere Batterie-Ladezeiten möglich. Vor wenigen Wochen wurde einem durchaus beeindruckten Publikum vorgeführt, dass eine Batterie innerhalb von nur fünf Minuten zu 80 Prozent geladen werden kann.
Enovix Aktie – nichts für Hasenfüße
Diesen Kurssturz ertragen die meisten Anleger wohl nur mit einem Schnaps oder zwei oder drei. Nach dem Börsengang vor gut einem Jahr stiegen die Anteilsscheine fast unaufhaltsam auf das historische Hoch von knapp 40 US-Dollar, um daraufhin genauso schnell in den Orkus zu sausen. Bei 7 Dollar wurde die Aktie schließlich aufgefangen. In der Folge hat sich der Kurs bis heute auf rund 16 Dollar wieder verdoppelt. Das muss man insbesondere als privater Anleger schon aushalten können.
Wem aber Hasenfüßigkeit fremd ist, sieht – neben den Risiken – die enormen Chancen, die aus der innovativen Batterie- und Speichertechnologie des Unternehmens resultieren. Wir haben hier zweifellos kein Witwen-und-Weisen-Papier. Stattdessen ein hochspekulatives Stück Unternehmen, das sich in den nächsten Jahren, wie ich glaube, durchaus vervielfachen kann. Spekulanten können auf dem aktuellen Kursniveau behutsam unter der WKN A3CVS3 ein paar Stücke einsammeln. Vorsicht: eine recht marktenge Aktie, deshalb unbedingt Kauf-Limits legen.