Electronic Arts – Zocken auch ohne Corona-Lockdowns
Nachdem der kalifornische Computer- und Videospieleentwickler Electronic Arts bereits ein gutes Geschäftsjahr 2022 hinter sich hat, gestaltet sich auch der Start ins Geschäftsjahr 2023 positiv – Umsatz und Gewinn legen deutlich zu.
Umsatzanstieg dank Multiplayerspielen und „live services”
Im am 30. Juni 2022 beendeten ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 gelang es Electronic Arts, den Umsatz um 14 Prozent auf knapp 1,77 Milliarden US-Dollar zu steigern. Dabei wächst die Bedeutung von „live services and other” – also u.a. In-Game-Käufe, Saisonpässe und weitere Zusatzinhalte speziell für langlebige Multiplayerspiele – weiter.
Deren Umsatz legt dank Hits wie dem Free-to-Play-Shooter „Apex Legends“ um 16 Prozent auf knapp 1,43 Milliarden Dollar zu. Vor allem die Sport- und Rennspiele von EA Sports laufen weiterhin wie am Schnürchen. Das im Spätsommer 2021 veröffentlichte „FIFA 22″ ist nach Nettoumsatz bereits das erfolgreichste Spiel der Reihe, und auch das erst am 1. Juli 2022 gestartete Formel 1-Rennspiel „F1 22″ übertrifft bislang die eigenen Erwartungen des Konzerns.
Den vor einigen Monaten vermeldeten Verlust der FIFA-Lizenz versucht Electronic Arts derweil mit Vereinbarungen mit einzelnen Ligen und Vereinen zu kompensieren, wobei bei der Pressekonferenz zu den Quartalszahlen wegen der Partnerschaft mit der spanischen „La Liga” ein wichtiger Coup verkündet werden konnte.
Singleplayerspiele bleiben wichtiger Teil des Portfolios
Dem anhaltenden Boom im Multiplayer-Bereich steht lediglich ein Plus von 6 Prozent auf 341 Millionen Dollar im klassischen Spieleverkauf gegenüber. Dennoch betonte Unternehmenschef Andrew Wilson, dass auch Singleplayerspiele weiterhin eine bedeutende Rolle für Electronic Arts spielen sollen.
Zu den kommenden Singleplayer-Highlights zählen Fortsetzungen beliebter Marken wie „Dragon Age: Dreadwolf” und „Star Wars Jedi: Survivor” sowie ein Remake des Weltraum-Horrorspiels „Dead Space”. Alle drei Spiele sollen im Jahr 2023 in den Handel kommen, wobei bisher nur „Dead Space” einen sicheren Releasetermin im Geschäftsjahr 2023 (am 27. Januar) erhalten hat.
Gewinn über Erwartungen – Ausblick stabil
Der Nettogewinn von Electronic Arts konnte im Vorjahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 311 Millionen Dollar gesteigert werden. Das verwässerte Ergebnis je Aktie steigt um 40 Cent auf 1,11 Dollar und übertrifft somit die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten deutlich. Die Quartalsdividende beträgt weiterhin 19 Cent je Aktie.
Beim Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr 2023 gibt es in den wichtigsten Kategorien keine Veränderungen: Der Nettoumsatz soll sich weiterhin auf 7,6 bis 7,8 Milliarden Dollar verbessern, der Nettogewinn auf 793 bis 815 Millionen Dollar (Vorjahr: 789 Millionen Dollar) steigen und das verwässerte Ergebnis je Aktie auf 2,79 bis 2,87 Dollar. Die Aktie von Electronic Arts, die seit Ende 2018 von unter 70 auf phasenweise über 130 Euro gestiegen ist, liegt im deutschen Vormittagshandel leicht im Plus bei gut 127 Euro.