Electronic Arts – deutlich gewachsen, Gewinnerwartungen enttäuscht

Inhaltsverzeichnis

Der kalifornische Computer- und Videospielhersteller Electronic Arts kann auf ein gutes Geschäftsjahr 2022 zurückblicken, das am 31. März endete. Allerdings wurden die Gewinnerwartungen enttäuscht.

Umsatz um ein Viertel hoch

So schnellte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um gut 24 Prozent auf fast genau 7 Milliarden US-Dollar in die Höhe, wobei der klassische Spieleverkauf mit 2 Milliarden Dollar nur noch knapp 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Am meisten Geld verdient Electronic Arts inzwischen (ca. 5 Milliarden Dollar)  mit „Live services and other”, womit vor allem In-Game-Käufe, Saisonpässe und andere Zusatzinhalte speziell für langlebige Multiplayerspiele gemeint sind.

Der Nettogewinn ging im Geschäftsjahr 2022 hingegen um knapp 6 Prozent auf 789 Millionen Dollar zurück. Auch das verwässerte Ergebnis je Aktie sank leicht von 2,87 Dollar auf 2,76 Dollar.

Höhere Quartalsdividende tröstet über schwächer als erwartete Zahlen

Im Ende März beendeten vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022 konnte Electronic Arts sein Wachstum zwar weiter steigern, allerdings in einem langsameren Tempo als von den meisten Branchenanalysten gedacht. Das gilt vor allem für das verwässerte Ergebnis je Aktie. Dieses stieg zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich von 26 auf 80 Cent, lag aber deutlich unter den von Analysten erwarteten mehr als 1,40 Dollar. Der Quartalsumsatz, der um gut 35 Prozent auf über 1,8 Milliarden Dollar anstieg, verfehlte die Erwartungen dagegen nur knapp.

Erfreulich für die Aktionäre ist die angekündigte Erhöhung der Quartalsdividende um 12 Prozent auf 19 Cent je Aktie.

Viele neue Sportspiele sorgen für optimistische Prognose

Bis zum Jahresende wird Electronic Arts zusätzlich zu seinen langlebigen Multiplayerspielen wie „Apex Legends” vor allem mit seiner Kompetenz in Sachen Sportspiele punkten. „F1 22″, „NHL 23″, „Madden NFL 23″, ein neues „Need for Speed”-Rennspiel und natürlich das Fußball-Spiel „FIFA 23″ werden aller Voraussicht nach für hohe Umsätze sorgen. Und frühestens ab dem Kalenderjahr 2023 stehen zudem vielversprechende Vertreter aus beliebten Reihen wie „Star Wars”, „Mass Effect”, „Dragon Age” und „Dead Space” ins Haus.

Ausgerechnet bei seinem zuverlässigen Bestseller „FIFA” muss Electronic Arts allerdings einen Rückschlag verbuchen, denn nach „FIFA 23″ wird die langjährige Lizenzvereinbarung mit dem Fußball-Weltverband auslaufen und nicht erneuert, weshalb die Reihe fortan unter dem etwas sperrigen Titel „EA Sports FC” firmieren soll. Inwiefern – falls überhaupt – sich das auf die Verkaufszahlen auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management von eine weitere Umsatzsteigerung um 8,5 bis 15 Prozent auf 7,6 bis 7,8 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn soll gegenüber den 789 Millionen Dollar aus dem Geschäftsjahr 2022 mindestens leicht verbessert werden auf 793 bis 815 Millionen Dollar und das verwässerte Ergebnis je Aktie auf 2,79 bis 2,87 Dollar zulegen.

Die Aktie von Electronic Arts steigt im Vormittagshandel um rund 1 Prozent auf gut 108 Euro, liegt damit aber weiterhin deutlich unter dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten von etwa 155 Euro.