Dow Jones Tageschart: Ruhigstes Quartal seit 1965 beendet
Am Freitag endete das erste Börsen-Quartal dieses Jahres. An der US-Leitbörse war es das stärkste Auftaktquartal seit vier Jahren. Diese Stärke ist allerdings allein dem Monat Februar zu verdanken. Der Januar und der März verliefen extrem lustlos.
Dow Jones: Schwankungsärmstes Quartal seit über 50 Jahren
Das 1. Quartal 2017 gehörte zu den schwankungsärmsten Quartalen, die je an der US-Leitbörse verzeichnet wurden. Im Durchschnitt bewegte sich der Dow Jones im abgelaufenen Quartal gerade mal um +/-0,32% pro Tag.
Auch der Freitagshandel verlief sehr lustlos. Er endete mit einem kleinen Minus. Für die US-Indizes geht es nun darum, die Märztiefs zu verteidigen und auf neue Allzeithochs anzusteigen. Misslingt dies, weitet sich die Anfang März gestartete Korrektur aus.
Dow Jones Tageschart: Ruhigstes Quartal seit 1965 beendet
US-Konsumenten halten sich stärker zurück
Die US-Wirtschaftsdaten zeigten sich erneut aufschlussreich. Während die persönlichen Einkommen im Februar um 0,4 % stiegen und damit die Erwartungen erfüllten, zogen die persönlichen Ausgaben lediglich um 0,1 % an.
Das legt den Schluss nahe, dass die Konsumenten dem Braten nicht trauen und ihr Geld lieber auf die hohe Kante legen als es mit beiden Händen auszugeben.
Für eine überwiegend vom privaten Konsum abhängige US-Wirtschaft sind das nicht unbedingt die besten Vorzeichen.
Gleichzeitig liegt die Inflation auf einem hohen Niveau (Kerninflation PCE Februar bei +1,8 %, unbereinigte Preise im Vergleich zum Vorjahr sogar +2,1 %).
Die Inflationsdaten ermutigten die US-Notenbank offenbar erneut, einen Regimewechsel anzukündigen: Die Schrumpfung der Fed-Bilanz. Die Fed-Mitglieder Dudley (voter), Kashkari (voter) und Bullard (non-voter) stießen hier alle ins gleiche Horn.
US-Notenbank spielt mit dem Feuer
Ein paar Zinsschrittchen sind das eine. Doch eine echte Bilanzverkürzung (sprich: Abbau der zuvor zur Stützung der Wirtschaft aufgekauften Anleihenbestände in Billionenhöhe) das andere.
In der ziemlich fragilen Lage, in der sich US-Wirtschaft und Finanzmärkte befinden, ist das etwa so, als würden Kinder mit Streichhölzern an der Zapfsäule zündeln. Viel Spaß!
Apropos fragile US-Wirtschaft. Die Glaskugeln der Fed Atlanta Fed und die der Fed New York in Bezug auf das Wirtschaftswachstum im gerade abgelaufenen 1. Quartal 2017 zeigen immer weiter auseinanderdriftende Ergebnisse. Während GDPnow jetzt nur noch +0,9 % BIP-Wachstum erwartet (und damit einen deutlichen Wachstumseinbruch zum Vorquartal), sieht das Nowcast-Modell immerhin +2,9 % und damit weiterhin Sonnenschein. Doch beide Wachstumsprognosen bröckeln immer weiter ab. Die Ernüchterung nach der Trump-Euphorie nimmt zu.
Aus charttechnischer Sicht brennt an den US-Börsen derzeit nichts an, jedoch befinden wir uns wahrscheinlich schon mitten in einer länger anhaltenden Konsolidierungsphase. DAX und viele europäische Börsen streben noch immer aufwärts.
Die Frage ist nur: Wie lange dauert dieses Eigenleben voraussichtlich noch? Mehr dazu in Kürze.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.