DocuSign schlägt die Erwartungen: Aktie zieht deutlich an

Inhaltsverzeichnis

Mit einem deutlichen Kurssprung reagierten Ende letzter Woche die Aktien des kalifornischen E-Signatur-Spezialisten DocuSign auf die Vorlage der Quartalszahlen. Gestern setzte sich das Kursplus weiter fort. Zwar hat sich das Wachstum weiter verlangsamt und der Verlust ausgeweitet, aber die Erwartungen der Anleger konnten locker übertroffen werden.

Trotz der jüngsten Kurserholung ist die Entwicklung der DocuSign-Papiere im Börsenjahr 2022 ein Trauerspiel. Wer seit dem Jahreswechsel investiert ist, hat rund zwei Drittel an Wert verloren.

Marktführer bei der elektronischen Unterschrift

Bevor wir auf die jüngste Geschäftsentwicklung eingehen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des US-Konzerns erst einmal gerne im Detail vorstellen: Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat DocuSign es sich zum Ziel gesetzt, Geschäftsprozesse zu beschleunigen und das Leben für Unternehmen und Menschen auf der ganzen Welt einfacher zu machen. Bei der Entwicklung der elektronischen Signatur hat der Konzern Pionierarbeit geleistet.

Inzwischen unterstützt DocuSign Unternehmen bei der Verknüpfung und Automatisierung der Art und Weise, wie Verträge vorbereitet, unterzeichnet, umgesetzt und verwaltet werden. Auf dem Gebiet der elektronischen Unterschrift zählt der Konzern zu den Marktführern. Den adressierbaren Gesamtmarkt taxiert das Unternehmen selbst auf rund 50 Milliarden Dollar.                                                                                   

Automatisierung spart enorme Kosten und sorgt für rasante Verbreitung

Der Geschäftsansatz ist so simpel wie einleuchtend: Veraltete, papierbasierte Vertragsprozesse werden durch digitale Prozesse ersetzt. Die DocuSign-Plattform bietet über 350 vorkonfigurierte Integrationen mit beliebten Business-Apps. Darüber hinaus ermöglicht die API die Einbettung und Verbindung von DocuSign mit der Website des Kunden, mobilen Anwendungen und benutzerdefinierten Arbeitsabläufen.

Inzwischen zählt DocuSign Hunderte von Millionen Nutzern in mehr als 180 Ländern DocuSign, um Dokumente zu erstellen, hochzuladen und zu versenden, die von mehreren Parteien elektronisch unterzeichnet werden können.

Global Player weiter im Wachstumsmodus

Mittlerweile ist das Unternehmen ein echter global Player mit mehr als 7.400 Mitarbeitern an 15 Standorten weltweit. Im zurückliegenden Quartal kletterten die Umsätze auf 645,5 Millionen Dollar. Das war ein stattliches Plus von 18,3% und lag 18,7 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten. Dabei entfielen 97% der gesamten Erlöse auf gut planbare Software-Subskriptionen.

Trotz zwischenzeitlicher Entspannung nach der Corona Krise lief die Neukundengewinnung auf Hochtouren. Seit dem Jahreswechsel erhöhte sich die Anzahl der Kunden von 1,17 Millionen auf inzwischen 1,32 Millionen.

Verlust im Jahresvergleich ausgeweitet

Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel unterdessen mit 57 Cent je Aktie minimal niedriger aus als im vergleichbaren Vorjahresquartal (58 Cent je Aktie). Die Analystenerwartungen von 42 Cent je Aktie konnten damit aber übertroffen werden.

Unter dem Strich stand jedoch ein Verlust je Aktie von 15 Cent je Anteilschein in den Büchern. Das war mehr als im Vorjahresquartal, als der Verlust bei 3 Cent je Aktie lag.

Analysten zeigen sich weiter zurückhaltend

Für das Gesamtjahr stellt DocuSign einen Umsatz zwischen 2,49 und 2,50 Milliarden Dollar in Aussicht. Das entspräche einem Umsatzwachstum von rund 19%.

Die Analysten sind indes weiterhin zurückhaltend. Nur fünf von 23 Analysten raten zum Kauf der Aktie. Die Mehrheit (14 Analysten) stufen den Titel als Halteposition ein, während vier Finanzexperten sogar zum Verkauf der Aktie raten. Bei einem erwarteten Gewinn je Aktie (Quelle: marketwatch) von 1,89 Dollar je Aktie im Jahr 2023 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie bei 25. Die Bandbreite der Kursziele rangiert zwischen 38 und 93 Dollar, wobei das Durchschnittskursziel bei 58,48 Dollar liegt.