Crocs-Aktie nach robusten Geschäftszahlen weiter im Aufwind

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Wer kennt sie nicht, die Kunststoffschuhe des US-Konzerns Crocs. Ob für die Gartenarbeit, das Schwimmbad oder auch für die Stadt. Die praktischen Schuhe haben sich zwischenzeitlich zum Verkaufsschlager entwickelt. Dass man mit dem Verkauf der Schuhe auch richtig Geld verdienen kann, können Sie an den Quartalszahlen eindrucksvoll sehen. Auch die jüngste Kursentwicklung der Aktie kann sich absolut sehen lassen. Seit Mitte Juni haben sich die Crocs-Papiere im Wert verdoppelt.

Crocs – vom Kunststoffschuh zum Kultobjekt

Crocs wurde im Jahr 1999 gegründet und ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Kunststoffschuhe vermarktet, insbesondere den bekannten Clog, genannt Classic. Merkmal der Clogs von Crocs sind ursprünglich leuchtende Farben; wie Hellgrün, Rot, Gelb und Türkis. In der Zwischenzeit gibt es auch dezentere Farben oder Clogs mit Drucken. Die ursprünglichen Beach-Clogs sind hinten offene Schuhe mit leicht erhöhter Ferse und einem Halteriemen, die vor allem für Bootsfahrer gedacht waren. Der geschlossene Vorderschuh enthält zahlreiche Luftlöcher.

Zweites Hauptmodell ist der etwas schmalere Cayman, den es auch in Kindergrößen gibt. Die Produktpalette wurde zwischenzeitlich um Flip-Flops, Sandalen, Sneaker, Regenstiefel und Winterstiefel erweitert.

Daneben gibt es auch Merchandising-Artikel. Lizenzpartner sind hierbei Medienkonzerne wie Walt Disney, Warner Bros oder Nickelodeon, welche Bestandteil der strategischen Linie von Crocs sind.

Zum 31. Dezember 2021 verfügte das Unternehmen über 193 Outlet-Stores, 107 Einzelhandelsgeschäfte, 373 vom Unternehmen betriebene Geschäfte, 73 Kioske und Store-in-Stores sowie 14 vom Unternehmen betriebene Webseiten. Das Unternehmen ist auf dem amerikanischen Kontinent, im asiatisch-pazifischen Raum, in Europa, im Nahen Osten und in Afrika tätig.

Umsatzentwicklung deutlich über den Erwartungen

Im dritten Quartal konnte Crocs die Erwartungen deutlich übertreffen. Insgesamt ging ein Umsatz von 985,09 Millionen Dollar durch die Bücher. Das war ein Plus von 57,4% (währungsbereinigt sogar +63%) zum vergleichbaren Vorjahresquartal und lag nochmals 41,32 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten.

Crocs gab an, dass die Direktverkäufe an den Endverbraucher im Quartal um 45,8% gestiegen sind, während die Großhandelsumsätze um 80,5% zulegten. Die digitalen Verkäufe standen insgesamt für 37% der gesamten Konzernumsätze.

Milliardenübernahme macht sich bezahlt

Auf den ersten Blick mag das hohe Umsatzwachstum verwundern. Dabei ist ein Großteil des Wachstums auf eine milliardenschwere Übernahme zurückzuführen. Sie müssen wissen: Im ersten Quartal dieses Jahres schluckte Crocs den Freizeitschuhhersteller Hey Dude für 2,5 Milliarden Dollar. Die Marke erzielte im dritten Quartal ein Umsatzplus von 87% auf 269 Millionen Dollar und war damit für 27% der Konzernerlöse verantwortlich. Bei der Kernmarke Crocs lag das Umsatzwachstum hingegen „nur“ bei 14% (währungsbereinigt 20%).

Crocs weiter mit hoher Gewinnmarge

Gleichzeitig war der Konzern hochprofitabel, auch wenn die Marge im letzten Quartal rückläufig war: Unter dem Strich blieb ein bereinigter Nettogewinn von 185,3 Millionen Dollar beziehungsweise 2,97 Dollar je Aktie hängen. Das entspricht einem Gewinnzuwachs von 20%. Damit wurden die Prognosen ebenfalls deutlich übertroffen. Zum Vergleich: Die Analysten waren im Vorfeld der Zahlen nur von einem Gewinn in Höhe von 2,61 Dollar je Aktie ausgegangen.

Aktie trotz Kursrally immer noch mit einstelligem Kurs-Gewinn-Verhältnis

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Konzernführung einen Umsatz zwischen 3,455 Milliarden Dollar bis 3,52 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 9,95 und 10,30 Dollar liegen. Damit ergibt sich bei einem aktuellen Aktienkurs von 95 Dollar ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp unter 10. Bis 2026 will der Konzern seinen Umsatz der Marke Crocs auf über 5 Milliarden Dollar steigern. Hinzu kommt die Hey Dude-Erlöse, die bereits in diesem Jahr die Milliardenmarke knacken dürften. Die bereinigte operative Gewinnmarge wird bei über 26% erwartet (Q3 2022: 27,9%).

Die Anleger scheinen dem Management zu glauben und haben die Aktie zuletzt kräftig angeschoben. Sollten die Planungen wirklich erreicht werden, dann könnte die Aktie für Anleger auf Sicht der kommenden Jahre durchaus einen Blick wert sein.