Splunk-Aktie springt nach Übernahmeangebot in die Höhe

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Die Meldung war ein Paukenschlag. Zwar gab es in den letzten Monaten wiederholt Übernahmegerüchte, doch nun ist es amtlich: Der Netzwerk-Riese Cisco übernimmt den Cybersecurity-Anbieter Splunk für 28 Milliarden Dollar. Mit dem Deal will Cisco sein Hardware-Angebot stärker mit der Splunk-Software verzahnen, um maximal vom Boom bei Cybersicherheit und künstlicher Intelligenz zu profitieren.

Die Splunk-Anleger freuen sich. Direkt nach der Übernahmemeldung schoss der Kurs der Splunk-Papiere um 20% in die Höhe, während die Cisco-Aktie um knapp 4% absackte.

Splunk – der Spezialist für große Datenmengen im Portrait

Nun aber erst einmal zum Geschäftsmodell des US-Konzerns. Die Software-Produkte von Splunk helfen den Kunden unstrukturierte Datenmengen (Big Data) zu überwachen, zu analysieren und aufzubereiten. Der Name „Splunk“ leitet sich von dem Begriff „spelunking“ (Höhlenforschung) ab und bezieht sich auf die Analyse von bislang unbekannten Datenquellen.

Splunk bietet Log-, Monitoring- und Reporting-Tools, die maschinell generierte Daten für alle Benutzer zugänglich, nutzbar und damit wertvoll machen. Splunk hat eine Plattform für die Analyse von Daten entwickelt. Unternehmen können damit unter anderem den Zugriff auf IT-Systeme in Echtzeit überwachen und Unregelmäßigkeiten identifizieren. Das Unternehmen aus San Francisco konnte bereits mehr als 15.000 Kunden in über 110 Ländern gewinnen, darunter auch bekannte Namen wie Adobe, Bosch, Coca-Cola, Porsche, Puma oder die Deutsche Bahn.

Cloud-basiertes Abo-Modell sorgt für stetige Geschäftsentwicklung

Zuletzt hat Splunk vor allem versucht, sein Geschäftsmodell stärker in die Cloud zu verlagern. Im zweiten Quartal trugen die Erlöse aus der Cloud 48% zu den Gesamtumsätzen bei. Während die Gesamtumsätze um 14% auf 910 Millionen Dollar nach oben kletterten, erhöhte sich die Cloud-Umsätze um 29% auf 445 Millionen Dollar.

Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz von über einer Million Dollar kletterte im Jahresvergleich um 111 auf 834. Die Strategie dürfte sich langfristig auszahlen, aber die Geduld der Anleger noch auf die Probe stellen. Im letzten Quartal fiel ein Verlust von 63 Millionen Dollar an.

Cisco greift zu und legt 28 Milliarden Dollar auf den Tisch

Nun greift der Netzwerk-Gigant Cisco zu und legt 157 Dollar je Splunk-Aktie auf den Tisch. Das entspricht einem Aufpreis von 31% auf den Schlusskurs vor der Übernahme. Damit wird Splunk mit 28 Milliarden Dollar bewertet, womit es sich um einen der größten Deals der Technologiebranche handelt.

Der Hintergrund: Cisco versucht seit Jahren, die Abhängigkeit vom Internet-Hardware-Geschäft zu verringern und hat hierfür allein im Ende Juli abgeschlossenen Geschäftsquartal drei privat gehaltene Software-Unternehmen geschluckt. Mit dem Kauf von Splunk will der US-Netzwerkausrüster sein Softwaregeschäft ausbauen. So bietet Cisco mit Webex ein Programm für die digitale Zusammenarbeit an.

IT-Sicherheit gewinnt in dieser Strategie an Bedeutung, der Umsatz der Sparte stieg 2023 um 4% auf 3,9 Milliarden Dollar. Insgesamt erzielte Cisco im abgelaufenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 56,99 Milliarden Dollar einen Nettogewinn in Höhe von 12,6 Milliarden Dollar.

Übernahme kein Selbstläufer

Abschließen will Cisco den Deal bis Ende des dritten Quartals 2024, die Aktienrückkaufprogramme und Dividende sollen dadurch nicht betroffen sein. Allerdings dürfte der Zukauf keine einfache Nummer werden. Vor allem die Regulierungsbehörden dürften den Deal mit Blick auf das China-Geschäft von Splunk genauer unter die Lupe nehmen.

Die Skepsis der Anleger und das Risiko spiegelt sich auch im Splunk-Kurs wider. Mit einem Schlusskurs von 145,078 Dollar (22.09.2023) notiert die Aktie noch ein gutes Stück unter dem Niveau der Cisco-Offerte (157 Dollar).