Cisco Systems – Aktie rauscht runter nach Gewinnwarnung

Inhaltsverzeichnis

Einen bösen Kurseinbruch haben schwache Quartalszahlen und die deutliche Senkung des Jahresausblicks bei der Cisco-Aktie ausgelöst. Der kalifornische Netzwerkausrüster hat mit erheblichen Lieferproblemen zu kämpfen.

Fehlende Komponenten verhindern bessere Quartalszahlen

Statt eines von den Märkten erwarteten Umsatzanstiegs auf rund 13,3 Milliarden Dollar meldete der Technologiekonzern in seinem dritten Geschäftsquartal (bis 30.4.2022) lediglich 12,8 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie kletterte im Vergleich zum Vorjahr immerhin noch um 5 % auf 87 Cents und traf damit die Prognosen ziemlich genau. Cisco Systems litt nach den Worten von Unternehmenschef Chuck Robbins unter dem zeitweisen Covid Lock Down in Teilen Chinas und dem Ukraine-Krieg, die beide zu Unterbrechungen in den Lieferketten führten.

Da Cisco auch für das laufende Quartal Schwierigkeiten mit der Zulieferung von Komponenten erwartet, senkte das Dow-Jones-Unternehmen seine Prognosen deutlich. Im Schlussquartal des Ende Juli endenden Geschäftsjahrs 2021/2022 rechnet Robbins jetzt mit einem Umsatzminus von 2 % bis 5,5 % und deshalb fürs gesamte Jahr nur noch mit einem Umsatzzuwachs um 2 % bis 3 %.

Ausblick des Managements fällt deutlich niedriger aus

Noch trüber sieht es bei den Gewinnen aus. Im laufenden Vierteljahr soll das Ergebnis je Aktie nun zwischen 76 Cents und 84 Cents liegen und damit deutlich unter den Analystenschätzungen von 92 Cents. Das wirkt sich auch auf das Gesamtjahr aus. Statt der an den Märkten prognostizierten 3,46 Dollar je Aktie rechnet Robbins nun mit 3,29 bis 3,37 Dollar.

Abgesehen von den aktuellen Lieferproblemen ist Cisco langfristig weiter zuversichtlich. Die Nachfrage nach den Produkten des Netzwerkausrüsters ist im dritten Geschäftsquartal um 8 % geklettert. Der erwartete Umsatz – und Ergebnisrückgang sei allein darauf zurückzuführen, dass Aufträge wegen fehlender Komponenten nicht ausgeführt werden können. Allerdings lag der Bestelleingang deutlich unter den über 30 % Wachstum der vorangegangenen Quartale.

Aktie notiert zweistellig im roten Bereich

Nachbörslich sackte der Cisco-Kurs an der Wall Street nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen und des trüben Ausblicks um über 14 % ab, nachdem er schon im Börsenverlauf gut 4 % eingebüßt hatte. An der Frankfurter Börse notierte die Aktie im Vormittagshandel  mit rund 39,60 Euro um knapp 15 % schwächer und liegt nun weit unter dem Ende Dezember 2021 erreichten 20-Jahres-Hoch von gut 56 Euro.