Berkshire Hathaway: Tradition sichert die Zukunft
Bezüglich seiner Nachfolge bei seinem Investmentvehikel Berkshire Hathaway hat der Starinvestor Warren Buffett eine Entscheidung getroffen. Dabei liegt der Fokus auf dem Fortbestand der Unternehmenskultur.
CEO-Position schon länger bekannt
Über die Nachfolge bei Berkshire Hathaway wird seit geraumer Zeit diskutiert. Starinvestor Warren Buffett leitet seit Jahrzehnten die Geschicke der Investmentfirma und hat das Unternehmen zu einem der erfolgreichsten Finanzkonzerne gemacht. Dass Greg Abel, ein langjähriger Mitarbeiter Buffetts, nach dessen Ableben den CEO-Posten und damit die operative Leitung von Berkshire übernehmen wird, steht bereits seit einiger Zeit fest. Offen blieb bislang, wer nach Warren Buffett als Präsident ohne ausführende Funktion tätig werden soll.
Sohn Howie übernimmt
Nun hat der Starinvestor gegenüber dem Wall Street Journal eine Entscheidung geäußert. Der mittlere Sohn Howard, genannt Howie, wird Berkshire Hathaway nach dem Tod seines Vaters führen. Howie übernimmt dabei die Position des nicht operativen Präsidenten. Howard Buffett wird seit geraumer Zeit auf seinen neuen Job vorbereitet. Dieser wurde vor rund 30 Jahren bei Berkshire Hathaway im Verwaltungsrat tätig und ist seinerseits 70 Jahre alt. Warrens Tochter Susie ist ebenfalls im Vorstand von Berkshire Hathaway vertreten.
Unkomplizierter Geschäftsansatz wird fortgesetzt
Berkshire Hathaway ist in verschiedenen Bereichen tätig. Mit den überschüssigen Barmitteln, die im Laufe der Jahre aus dem Versicherungsgeschäft und anderen Bereichen kamen, erwarb Buffett Eisenbahnen, Energieversorger sowie Produktions-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen. Mit der Entscheidung der Nachfolgeregelung soll der unkomplizierte Geschäftsansatz fortgesetzt werden. Dadurch will Warren Buffett den Anlegern nach seinem Ableben die Sorge um die Zukunft von Berkshire Hathaway nehmen. Währenddessen wird die internationale Wachstumsstrategie weiter vorangetrieben.
Berkshire Hathaway-Aktie im Wochenchart – ISIN: US0846707026
Quelle: https://www.aktienscreener.com
Bewertung und charttechnischer Blick
Berkshire Hathaway bringt mittlerweile 1 Bio. US-Dollar auf die Börsenwaage. Das durchschnittliche Gewinnwachstum von Berkshire auf 10-Jahres-Sicht liegt bei 12 % pro Jahr. Für das aktuelle Geschäftsjahr erwarten Analysten einen Zuwachs des Gewinns um rund 15 %. Bei höherem Gewinnwachstum wäre auch mit höheren Kursgewinnen zu rechnen.
Auf Basis der Gewinnschätzungen ergibt sich ein KGV2025e von 33. Günstig bewertet ist die Aktie nach ihrem starken Lauf der letzten Jahre nicht mehr. Charttechnische Rücksetzer zur blauen 40-Wochenlinie haben die Anleger immer wieder zum Einstieg in das Buffett-Papier genutzt. Nach der jüngsten bullischen Impulskerze bei steigendem Volumen sollten schwächere Tage zum Positionsaufbau abgewartet werden.
Fazit
Der 94-jährige Buffett hat die lang erwartete Nachfolgeregelung für sein Investment-Vehicle bekannt gegeben. Greg Abel und Howard Buffett sollen das Unternehmen in eine neue Ära führen. Dabei gilt es, große Fußstapfen auszufüllen. Sollte die neue Führung nicht in der Lage sein, die Erfolgsgeschichte von Warren Buffett fortzusetzen, könnte dies das Vertrauen der Anleger in Berkshire Hathaway schwächen. Auf stärkere Rücksetzer und eine höhere Volatilität sollten Sie, liebe Leser, dann vorbereitet sein.