Berkshire Hathaway halbiert Apple-Investment

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Am Wochenende hat Berkshire Hathaway einmal mehr Einblick in die Geschäftsbücher gewährt – und dabei eine faustdicke Überraschung präsentiert.

Berkshire halbiert Apple-Beteiligung

Die Beteiligungsgesellschaft der Investment-Legende Warren Buffett hat demnach im zurückliegenden Quartal ihre mit Abstand größte Position um die Hälfte verringert. Zu Ende Juni zählten rund 390 Millionen Apple Aktien weniger zum Portfolio als noch drei Monate zuvor. Dabei hatte die Verkaufswelle bereits zum Jahresauftakt begonnen: Auch im Auftaktquartal trennte sich Berkshire Hathaway nach damaligen Angaben von rund 115 Millionen Apple Aktien.

Dennoch stellt Apple noch immer den größten Anteil im Berkshire-Portfolio, die Position wurde zuletzt mit 84,2 Milliarden Dollar bewertet. Auch darüber hinaus zeigte sich der 93-jährige Investment-Guru zuletzt umschichtungsfreudig und reduzierte auch die Anteile an seiner zweitgrößten Position, der Bank of America, in erheblichem Ausmaß, wie bereits vor rund zwei Wochen bekannt wurde. Zuletzt hielt Berkshire – nach den Verkäufen weiterer Aktienpakete – noch einen Anteil von 12,15 Prozent an der Großbank.

Berkshire sitzt auf Rekord-Bargeldreserven

Mit den lukrativen Aktienverkäufen spült Berkshire nun reichlich Cash in die eigenen Kassen. Die Bargeldreserven schossen von 189 Milliarden Dollar Ende März auf fast 277 Milliarden Dollar zu Ende Juni in die Höhe. Bereits zum 7. Mal in Folge hat Berkshire damit ein Quartal abgeschlossen, in dem mehr Aktien veräußert als neu hinzugekauft wurden.

Insgesamt verbuchte Berkshire Hathaway aus seinen zahlreichen Unternehmen in Q2 einen Gewinn von 11,6 Milliarden Dollar, was einer Steigerung um 15 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Vor allem das Versicherungsgeschäft konnte dabei glänzen. Der Nettogewinn sank unterm Strich dennoch um 15 Prozent auf etwa 30 Milliarden Dollar, was laut Buffett jedoch vor allem auf schwankende Kurse der Aktienbeteiligungen zurückzuführen ist und nicht dramatisiert werden sollte.

Der aktuelle Bargeldbestand, der einen Rekordwert in der Geschichte der Beteiligungsgesellschaft markiert, soll laut dem Investment-Star ausgegeben werden, sobald sich hierfür eine Position anbietet, die wenig Risiko und viel Gewinn verspricht. Ein konkretes Ziel hat Buffett dafür bislang offenbar nicht im Blick.

Zur Person: Warren Buffett und sein Erfolgsmodell

Trotz seines stolzen Alters von mittlerweile 93 Jahren denkt Warren Buffett offenbar nicht daran, sich aus dem aktiven Geschäft zurückzuziehen. Die jährlichen Aktionärstreffen gelten in der Finanzbranche als regelrechtes Happening, bei dem der Star-Aktionär regelmäßig selbst zu seinen Anhängern spricht. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Buffett mit geschickten Aktieninvestments ein beachtliches Vermögen aufgebaut und zählt laut Forbes-Liste zu den 10 reichsten Personen der Welt.

Zum Aktienportfolio seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zählen neben Apple und der Bank of America bekannte Großkonzerne wie der Getränkehersteller Coca-Cola, der Kreditkartenanbieter American Express, der Ölgigant Chevron oder der Lebensmittelhersteller Kraft Heinz.

Die Aktie von Berkshire Hathaway hat sich seit Beginn des Jahres um rund 20 Prozent verteuert und kostete zuletzt rund 430 Dollar oder 390 Euro.