Berkshire Hathaway-Aktie – Buffett mit Gewinnsprung im 4. Quartal

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Die Buffett Beteiligungsholding Berkshire Hathaway legte für das 4. Quartal 2021 gute Zahlen vor – doch nur auf den ersten Blick. Denn bei näherem Hinsehen erscheint das Ergebnis für Börsianer wieder Fisch noch Fleisch. Folgerichtig tendierte die Berkshire Hathaway Aktie (ISIN: US0846707026) im New Yorker Handel richtungslos mit eher schwächerer Tendenz.

Was wohl – zugegeben – größtenteils auf die Eskalation in der Ukraine zurückzuführen ist. Warren Buffett, der Meister selbst also und legendäres „Orakel von Omaha“, riet dann auch davon ab, dem Nettoergebnis im 4. Quartal zu viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Berkshire Hathaway: Betriebsgewinn + 45 %, Nettoergebnis +11 %

Von Oktober bis Ende Dezember 2021 legte der Betriebsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 7,3 Milliarden US-Dollar zu. Mit entscheidend für das Plus war die Versicherungssparte von Berkshire Hathaway, die im letzten Quartal 2020 noch tiefrote Zahlen geschrieben hatte und offenbar den Turnaround schaffte. Auch die Güterbahngesellschaft BNSF konnte Boden gut machen und den Betriebsgewinn deutlich steigern. Unter dem Strich profitierte Buffetts Holding von der deutlichen Erholung der Weltwirtschaft nach dem schwachen Coronajahr 2020.

Das Nettoergebnis von Berkshire erreichte im Schlussquartal 2021 rund 39,6 Milliarden US‑Dollar – immerhin 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das klingt beeindruckend, ist aber lediglich eine Momentaufnahme zum Stichtag 31.12.2021 und hat deshalb nur wenig – wenn überhaupt – Aussagekraft. Denn die Kennzahl „Nettoergebnis“ enthält größtenteils Aktienbuchgewinne, die lediglich auf dem Papier stehen, somit bisher nicht realisiert wurden.

Dass solche Buchgewinne gleichsam im Handumdrehen und wie Schnee in der Sonne dahinschmelzen, zeigen die Tage nach dem Überfall Putins auf die Ukraine, als die Investoren an den weltweiten Aktienmärkten den Rückwärtsgang einlegten und Indizes wie Dax, Dow & Co. vorübergehend in den Orkus schickten. In Buffetts Holding-Portfolio befinden sich derzeit um die 90 Firmen, überdies ist Berkshire mit zig Milliarden US-Dollar schweren Aktienpaketen an Apple und Coca-Cola beteiligt.

Viel Cash in der Kasse – keine Schnäppchen auf dem Markt?

Im letzten Quartal 2021 verringerte Berkshire Hathaway die eigenen Barbestände nur geringfügig – von 149,2 auf 146,7 Milliarden US-Dollar. Offenbar hat der von zahllosen Investoren fast vergötterte Guru Buffett keine geeigneten, weil preiswerten Übernahmekandidaten gefunden. Nahezu 7 Milliarden Dollar Cash wurden in Q4 größtenteils für Aktienrückkäufe verwendet – nach 7,6 Milliarden Dollar im dritten Quartal.

Buffetts Begeisterung für Apple

Er kaufe nichts, was er nicht verstehe – dieses Mantra hatte Value-Investor Warren Buffett Jahr für Jahr wiederholt. Weshalb er sich mit den Beteiligungen von Berkshire Hathaway früher insbesondere auf die sogenannten alten Industrien konzentrierte sowie auf Versicherer wegen ihres hohen Cashflows.

Das stimmte bis zum März des Jahres 2016. Denn damals kaufte Berkshire Hathaway 9,8 Millionen Anteilsscheine des iPhone-Herstellers Apple. Seinerzeit hatte dieses Paket einen Gegenwert von etwas mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Ende 2021 hielt Berkshire 5,6 Prozent aller Anteilsscheine von Apple mit einem Wert von sage und schreibe 160 Milliarden Dollar.

Zudem strich Buffets Holding knapp 800 Millionen Dollar an Dividenden ein. Da verwundert es kaum, dass der Meister in seinem jüngsten Brief an die Aktionäre Apple-Chef Tim Cook über den grünen Klee lobte.