Apple-Ausblick enttäuscht – Weihnachten ohne Apple?!
In der aktuellen Phase der Quartalsberichtssaison schauen die Anleger und Investoren natürlich in erster Hinsicht auf das Zahlenwerk – Umsatz, Ergebnis und Gewinn je Aktie.
Bedeutender ist oftmals der Ausblick
Wesentlich bedeutsamer als die blanken Zahlen sind häufig allerdings vor allem der Ausblick der Unternehmen auf das neue Quartal, das Halb- oder auch Geschäftsjahr.
Vielfach hängt es somit vor allem an der Rhetorik der Manager und Vorstände, den Aktionären zwar auf der einen Seite „reinen Wein“ einzuschenken, dabei aber so umsichtig zu sein, dass diese sich nicht abwenden und vielleicht umgehend auf andere „Weingüter“ umschwenken – eine Gradwanderung!
Investoren bei Apple-Zahlen hin und her gerissen
So war die Schar der Investoren bei Vorlage der Apple-Zahlen auch hin und her gerissen, denn im abgeschlossenen Geschäftsquartal sank der Quartalsumsatz zwar um rund 1% auf 89,5 Mrd. Dollar, aber damit fiel das Minus mit 1% wesentlich geringer aus als befürchtet.
Zudem konnte Apple beim Gewinn richtig punkten, der lag nämlich mit knapp 23 Mrd. Dollar, höher als noch im Jahresvergleich zu 2022.
iPhone-Nachfrage erholt sich
Im Fokus stand dabei vor allem die Entspannung bei der iPhone-Nachfrage, die wuchs um 2,8% auf 43,8 Mrd. Dollar, nachdem es zu Beginn des Jahres gerade in diesem Bereich eher „mau“ aussah.
Denn besonders das iPhone ist der Umsatztreiber im Großkonzern und steuert regelmäßig fast die Hälfte des Konzernumsatzes hinzu und verschafft dem Unternehmen zusätzlich die Möglichkeit weitere Gewinne durch Abonnements, mehr Speicherkapazitäten oder auch Musikdienste zu generieren.
Somit steht auch hier das Hauptaugenmerk auf der Dienstleistungsebene, wozu besonders der Streamingdienst Apple+ gehört, wo die Erlöse um gut 16% auf 22,31 Mrd. Dollar gesteigert werden konnte.
Glaubt man dabei noch einigen Experten der Mobilfunkbranche, so sind aktuell 240 Mio. alte iPhones reif, um durch neuere Modelle ersetzt zu werden, wie durch das iPhone 15.
Neue Chips sollen MAC Book Absatz ankurbeln
Nicht ganz so rund läuft es aktuell bei den MAC-Computern, hier fiel der Umsatz auf nur noch 7,6 Mrd. Dollar, einem Einbruch von fast 30%. Dahingehend hat der Kult-Gigant aus Cupertino allerdings nachgelegt und bietet nun MAC Book Pro Modelle mit wesentlich leistungsstärkeren Chips an, um den Absatz wieder in Fahrt zu bringen.
Letztlich auch der chinesische Markt nicht einfacher wird. Die Erlöse sanken hier, eingerechnet Taiwan und Hongkong, um 2,5% auf 15,1 Mrd. Dollar. Dies mag natürlich auch mit der Sanktionspolitik der USA wie auch China zusammenhängen, die auch in Zukunft hier für durchaus weitere Unberechenbarkeit sorgen könnten.
Mithin also im Ergebnis das Zahlenwerk durchaus in Ordnung war und nur wenig Spielraum für Beanstandungen bietet. ABER, wie bereits dargestellt, Zahlen allein reichen den Anlegern vielfach nicht mehr aus, auch der Ausblick muss passen.
Ausblick war das Haar in der Suppe
Gerade dieser, wo wir uns ja jetzt im umsatzstärksten Quartal vor Weihnachten befinden, stieß allerdings nicht auf Wohlwollen. Denn, so der Tech-Konzern bei der anschließenden Pressekonferenz, der Gewinn könnte in diesem Jahr eher auf Vorjahresbasis verharren. Also keine positiven Überraschungen, keine ambitionierten Ziele, letztlich keine großen Sprünge oder Zugewinne.
Das allein reichte aus, die Wachstumsfantasien einiger Investoren zu enttäuschen und die Aktie nachbörslich auf Talfahrt zu schicken.
Nun so ist das an der Börse, wenn man ein Haar in der Suppe finden will, dann findet sich auch eins.
Mein Fazit für Sie
Ich allerdings bin in dieser Hinsicht eher entspannt, weiß ich doch um die Marktmacht, den Kult und um die Innovationsfreude rund um alles, was mit dem „Apfel“ zu tun hat. So verlasse ich mich darauf, dass das Apple iPhone 15 auch in diesem Jahr noch ordentlich Absatz einfahren wird und sicherlich unter so manch einem Tannenbaum liegen wird – vielleicht auch unter Ihrem. Die nächsten Zahlen werden es beweisen.
In diesem Sinne glaube ich auch weiterhin an die Dynamik und die Widerstandskraft des „Apfels“, sich auch weiterhin positiv zu entwickeln und sein Produktportfolio kontinuierlich auszubauen und zu festigen. Das sollten Sie auch und bei der Aktie weiterhin langfristig zugreifen.