Apple-Aktie: Trump macht was er will

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Sie verfolgen die Börsen möglicherweise in diesen Tagen noch intensiver als ohnehin schon. Ich kann meinen Blick gar nicht mehr von den Bildschirmen lassen. Deutsche Märkte, US-Märkte später und frühmorgens die asiatischen Börsenplätze zeigen immer neue Ausschläge an, die für uns alle bedeutend sind.

Gerade solche großen Titel wie Nvidia, Amazon oder auch Apple werden hin- und hergeschleudert. All das liegt derzeit an Donald Trump. Der hat nun die Zölle für mehr als 75 Ländern für einen Zeitraum von 90 Tagen wieder auf Normalniveau reguliert. Die zahlen „nur“ 10 %. Schon haben sich die Börsen wieder erholt. Am Beispiel von Apple nenne ich Ihnen meine Sicht der Dinge zu dieser vermeintlichen „Krise“.

Apple verliert, verliert und verliert – und gewinnt

Die Aktie von Apple hatte besonders dramatisch verloren. Die Notierungen waren von weit über 200 Euro um mehr als 50 Euro nach unten gekracht. China als Produktionsstandort würde ausfallen, so die Meldungen. Andere Standorte wie Taiwan, Indien und Co. kämen für die Produktion von iPhones auch kaum in Betracht, denn: Die Zölle für die US-Importe dieser iPhones würden so hoch sein, dass die Smartphones nicht mehr zu verkaufen wären.

Das waren die Botschaften, die das Unternehmen an den Märkten durchschüttelten. Nun hat die jüngste Trump-Umkehr fast nichts verändert, denn China wird weiterhin mit einem 125%-Zoll bedroht. Es wird jedoch offensichtlicher, worum es überhaupt geht. Wir sehen keinen monolithischen Block an Zöllen, die nun für alle Zeit festgezurrt werden.

Die Aktie von Apple gewann wegen der jüngsten Trump-Bewegung gestern an der Nasdaq urplötzlich wieder rund 15 % dazu. Das war nichts als ein echter Triumphzug für die Kalifornier, die ja an sich nichts verändert haben. Die Aktie ist nun am Donnerstag, weil die Verhältnisse sich kaum geändert haben, wieder um -4 % gefallen. All das ist rational nicht ganz zu begreifen.

Apple reagiert: 600 Tonnen iPhones

Das Unternehmen lässt nun 600 Tonne iPhone aus Indien einfliegen, um damit den Zöllen von Donald Trump zu entgehen, heißt es. Das sind wiederum Signale, die zeigen, wie hektisch der Markt und die Konzerne teils agieren. Bei Lichte betrachtet sehen wir jedoch meiner Meinung nach keine Krise. Das mag Sie verwundern.

Corona im Jahr 2020, die Finanzmarktkrise 2007/2008 oder auch 9/11 im Jahr 2001 waren Krisen, die viel schwierigere Verhältnisse auslösten. In solchen, echten Krise kann niemand den Mechanismus der ganzen Entwicklung beeinflussen. Misstrauen die Banken einander wie noch 2007/2008, dann kann jeder Rettungsschritt in die falsche Richtung führen (weil das Misstrauen noch steigt). In der ersten Corona-Phase wusste niemand einzuschätzen, wie weit sie das öffentliche und damit auch das wirtschaftliche Leben noch zerstört.

Jetzt braucht es nur einen einzigen Schritt, der noch dazu menschengemacht ist: Donald Trump muss die Zolldiskussion beenden. Er und seine „Verhandlungspartner“ müssen ausschließlich für Stabilität sorgen. Dann werden die Börsen wieder explodieren. Apple inklusive – und deshalb ist auch hier Gelassenheit der beste Ratgeber.

Apple: 600 Tonnen iPhones aus Indien – WKN: 865985 – ISIN: US0378331005

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US0378331005/EI/apple-inc/data