Apple Aktie: Schwaches iPhone, starke Bilanz

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Apple hat es mal wieder geschafft: Im Weihnachtsquartal – dem ersten Quartal des Geschäftsjahres von Apple, das jeweils zu Ende September ausläuft – konnte die Bilanz die Erwartungen der Analysten einmal mehr übertreffen.

Experten waren von einem Ergebnis in Höhe von 3,83 Dollar je Aktie ausgegangen, tatsächlich erzielte der Kultkonzern sogar 3,89 Dollar je Aktie und damit 15,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Unterm Strich kletterten die Einnahmen um 12,6 Prozent auf 88,3 Milliarden Dollar – auch dieser Wert lag oberhalb der durchschnittlich erwarteten 87,1 Milliarden Dollar.

Wichtiges Signal für Anleger

Von diesen Wachstumszahlen geht ein wichtiges Signal aus, denn das Jubiläums-iPhone X, das seit dem Herbst auf dem Markt ist, verkauft sich bislang schlechter als gedacht. Mit einem Verkaufspreis von 999 Dollar ist es das teuerste Modell der iPhone-Familie. Kunden, die ein Upgrade von einem älteren Modell auf die Jubiläumsedition planen, könnten dementsprechend noch abwarten, bis der Preis ein paar Monate nach Markteinführung deutlich zurückgeht.

Dennoch sorgte der höhere Verkaufspreis dafür, dass Apple seine iPhones – betrachtet man alle derzeit verfügbaren Modelle – für durchschnittlich 800 Dollar an den Kunden brachte und somit im Schnitt rund 100 Dollar mehr erzielen konnte als im Vorjahreszeitraum.

Apple Services gewinnt an Bedeutung

Allerdings fängt diese Entwicklung die rückläufige Nachfrage nur teilweise auf. Aus Anlegersicht wesentlich bedeutender ist die Tatsache, dass es Apple offenbar gelingt, neben dem iPhone weitere Bereiche zu stärken, die in der Lage sind, (steigende) Einnahmen zu generieren. In erster Linie ist dabei an den Bereich „Services“ zu denken, der zuletzt noch einmal kräftig zulegen konnte und in den kommenden Jahren einen zunehmenden Beitrag zu den Gesamteinnahmen des Konzerns liefern soll.

In der Vergangenheit war Apple immer wieder kritisiert worden für seine starke Abhängigkeit vom iPhone, das nach wie vor den Löwenanteil zu Umsatz und Gewinn beisteuert. Beobachter hatten befürchtet, dass Apple ernstzunehmende Schwierigkeiten bekommen könnte, sollten sich die Kunden nach zehn Jahren vom iPhone abwenden. Rückläufige Verkaufszahlen hatten bereits in vorangegangenen Quartalen in diese Richtung gedeutet, und auch Apple selbst musste zuletzt einräumen, im Weihnachtsquartal weniger iPhones zu verkaufen als ursprünglich angestrebt.

Apple Aktie: Auf einem guten Weg

Nun scheint die Bilanz darauf hinzudeuten, dass das Unternehmen dabei ist, diese Probleme zu lösen und die eigene Abhängigkeit vom Erfolg des iPhones zu verringern. Aus Anlegersicht ist zudem bedeutsam, dass Apple dank der von US-Präsident Donald Trump initiierten Steuerreform nun angekündigt hat, seine immensen Bargeldbestände aus dem Ausland „heimzuholen“ in die USA – und auszugeben.

Nach Abzug der Steuern, die nur noch bei 15 anstatt vorher 35 Prozent liegen, stehen Apple mehr als 160 Milliarden Dollar zur Verfügung. Möglich, dass damit noch der ein oder andere Zukauf getätigt wird, es zeichnet sich jedoch ab, dass auch die Aktionäre ein großes Stück vom Kuchen abbekommen sollen, durch Dividendenzahlungen oder Aktienrückkaufprogramme.

Die Apple Aktie, die seit Ende Januar – wie die Aktienmärkte weltweit – stark unter Druck geraten war, konnte zuletzt wieder kräftig anziehen und kostete zum Wochenauftakt rund 140 Euro oder 172 Dollar.