Amazon verliert vor Gericht gegen Nokia

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Erinnert sich noch jemand an Nokia? Das finnische Unternehmen stand um die Jahrtausendwende für High-End-Mobiltelefone. Nokia-Handys waren State of the Art, sie setzten Standards, verfügten mit als erste über Farbdisplays, digitale Klingeltöne oder Radioempfang.

Nokia – wer war das noch?

Die Vorstellung des iPhones und mit ihm der Siegeszug von Smartphones mit Touchscreen besiegelte das endgültige Aus des Handy-Hypes um Nokia-Geräte. Zwar werden inzwischen sowohl einige Retro-Modelle mit Tasten „wie damals“ vertrieben, auch gibt es ein paar Smartphones der Marke Nokia. Doch an alte Erfolge konnten die Finnen seither nicht mehr anknüpfen.

Nun aber macht Nokia wieder von sich reden: Mit einem Sieg vor Gericht – gegen Amazon. Der US-Konzern verletze mit seinem Fire TV Stick ein standardessentielles Patent von Nokia, so der Vorwurf. Das Landgericht München I folgte den Finnen und untersagte in seinem Urteil den weiteren Verkauf von Fire TV Sticks. Auch gegen Streaming-Plattformen will Nokia vorgehen.

Amazon gibt sich gelassen

Bei Amazon gibt man sich trotz der vorläufigen juristischen Niederlage gelassen. Man halte die Entscheidung für falsch und bemühe sich um eine baldige Lösung. Bestandskunden seien ohnehin nicht betroffen, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Jenseits davon lief es für Amazon am Markt zuletzt recht gut. Im September legte die Amazon Aktie um gut 3 Prozentpunkte zu, auch wenn in der vergangenen Woche der Rally ein wenig die Puste ausging. Insgesamt konnte das Papier in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres gut 20 Prozent zulegen und kostete am Montag rund 185 Dollar.

Analysten stellen Amazon Aktie positive Prognose aus

Analysten rieten im August und September unisono weiterhin zum Kauf der Amazon Aktie und sehen im Schnitt ein Kurspotenzial von weiteren 20 Prozent. Positiv äußerten sich unter anderem die Analysehäuser Jefferies (Kursziel: 225 Dollar) und Bernstein Research (Kursziel: 210 Dollar) sowie auch die US-Investmentbank Goldman Sachs, die nach den Q2-Zahlen ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 250 Dollar garnierte.

Die meisten Experten haben seit der letzten Quartalsrunde ihre Einschätzungen nicht erneuert – umso spannender dürfte es nun im Oktober werden, denn es stehen frische Zahlen auf der Agenda. Für den 24. Oktober wird die Bilanz für das abgelaufene Vierteljahr erwartet, ehe es in den Jahresendspurt geht.

Amazon startet mit neuerlichem „Prime Day“ ins Weihnachtsquartal

Traditionell macht Amazon besonders starke Umsätze mit seinem Online-Shop Ende November mit seiner Rabattschlacht rund um Black Friday und Cyber Monday, die das Wochenende nach Thanksgiving umrahmen und die heiße Phase des Weihnachtsshoppings einläuten.

Einen kleinen Vorgeschmack erhalten zahlende Prime-Kunden bereits am 8. und 9. Oktober, wenn Amazon zum zweiten Mal in diesem Jahr im Rahmen seiner „Prime Day“-Angebote die Preise für zahlreiche ausgewählte Produkte purzeln lässt.