Amazon Aktie: Bald Anbieter von Krankenversicherung und Girokonto?

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Die Expansion von Amazon scheint kaum aufzuhalten zu sein. Als Onlineshop für praktisch alles ist der Konzern längst rund um den Globus etabliert, doch geht es dem Unternehmen nicht nur um regionale Expansion, sondern zunehmend auch um die Erschließung neuer Geschäftsfelder.

Mit der Übernahme der Supermarktkette Whole Foods versucht Amazon derzeit im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels Fuß zu fassen, zunächst noch begrenzt auf den US-amerikanischen Markt.

Ähnliches gilt für Experimente mit vernetzten Türschlössern, die Paketzustellern Zutritt gewähren sollen zur Wohnung der Empfänger von Amazon-Paketen, sodass die Warensendungen auch in Abwesenheit des Bestellers zugestellt werden können. Gleich zwei Übernahmen hat Amazon in den vergangenen Monaten getätigt, um diesen Bereich weiter zu stärken.

Bald Krankenversicherung und Girokonto bei Amazon möglich?

Generell vergeht kaum eine Woche, in der nicht neue Ankündigungen publik werden, welche Branche Amazon in nächster Zeit angreifen könnte. So bahnt sich offenbar eine Zusammenarbeit zwischen Amazon, der US-Großbank JP Morgan und der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway um Starinvestor Warren Buffett an, um gemeinschaftlich eine Krankenversicherung anzubieten.

Neuerdings kursieren zudem Gerüchte um eine weitere Zusammenarbeit mit JP Morgan: Es geht um nicht weniger als das Angebot eines Girokontos für Amazon Kunden, zugeschnitten auf eine jüngere Zielgruppe sowie Personen, die bislang nicht über ein eigenes Konto verfügen.

Beides – das Angebot einer Krankenversicherung sowie eines Girokontos – sind vor allem am US-Markt interessant, der gänzlich anders aufgebaut ist und funktioniert als der deutsche. Beides zeigt jedoch auch, dass Amazon weiterhin auch vor Herausforderungen nicht zurückschreckt und praktisch keine Branche sicher ist vor einem Angriff durch den Giganten.

Ganz vorn dabei im Big-Data-Geschäft

JP Morgan hat dabei durch die enge Kooperation die Flucht nach vorn ergriffen – denn erfahrungsgemäß geraten Aktien von Unternehmen aus Branchen, die Amazon angreift, massiv unter Druck. Kein Wunder, hat das Unternehmen es doch geschafft, nicht nur unser Einkaufsverhalten zu revolutionieren, sondern sich auch als Musik- und Videostreamingdienst zu etablieren.

Durch eigene Konten könnte Amazon noch erheblich mehr Daten über seine Kunden sammeln als dies bislang ohnehin schon geschieht. Big Data ist das Stichwort, das künftig darüber entscheiden könnte, wer die Nase vorn hat – Amazon, Google oder Facebook? Jede dieser Firmen sammelt auf eigene Weise unterschiedliche Daten von den Kunden ein, die sich wiederum bei der Vermarktung von Werbeanzeigen als ausgesprochen wertvoll erweisen können.

Amazon Aktie: Ein Rekord nach dem anderen

Fest steht, Amazon zählt zu den stärksten Aktien und zukunftsträchtigsten Unternehmen der Welt. Die Amazon Aktie, die im vergangenen Jahr erstmals die Schallmauer von 1.000 Dollar durchbrechen konnte, hat ihren Durchmarsch seither scheinbar mühelos fortgesetzt und notierte zuletzt bei rund 1.580 Dollar – Tendenz: steigend.

Etliche Analysten haben bereits Kursziele bis 1.800 Dollar im Visier, vereinzelt liegen die Prognosen bei bis zu 2.000 Dollar.