Align Technology-Aktie schmiert nach neuer Prognose ab
Schwach zeigte sich zuletzt die Aktie des US-Konzerns Align Technology. Die Papiere knickten nach Vorlage der Quartalszahlen in der vergangenen Woche um mehr als ein Fünftel ein. Der Spezialist für transparente Zahnspangen ist zwar weiter auf dem Wachstumspfad, sorgte aber mit seiner gekappten Prognose für lange Gesichter bei den Anlegern.
Align Technology – der Star unter den alternativen Zahnspangen
Align Technology ist ein Hersteller von digitalen 3D-Scannern und Kunststoffschienen für die Aligner-Therapie in der Orthodontie (Kieferorthopädie). Align Technology hat seinen Hauptsitz in San José (Kalifornien) und fertigt die Kunststoffschienen in Ciudad Juárez (Mexiko) und die Scanner in Israel. Die „iTero“-Scannern können in Verbindung mit CAD/CAM-Softwarelösungen in nur 60 Sekunden ein 3D-Bild für die optimale Behandlung erstellen.
Starke Marktposition mit „Alignern“
Mit Invisalign ist Align der unangefochtene Platzhirsch unter den transparenten, herausnehmbaren Zahnspangen (Aligner). Vergleichbar im Preis und in den Ergebnissen mit traditionellen Metallspangen – aber ohne das Trauma und das ästhetische Stigma – ist es leicht zu verstehen, warum Align in den letzten zwei Jahrzehnten dazu beigetragen hat, die Zähne von mehr als 11,6 Millionen Menschen zu richten.
Der Branchenführer punktet mit seiner virtuellen Modellierungssoftware und seinen schnellen Fertigungsprozessen. Bevor der innovative Aligner auf den Markt kam, testete der Konzern 260 verschiedene Materialien, bevor die Wahl auf das patentierte SmartTrack-Aligner-Material fiel, womit die Zähne geschont, aber der Behandlungsprozess nicht verlangsamt wird.
Knapp eine Milliarde Dollar Umsatz im dritten Quartal
Im abgelaufenen dritten Quartal zeigte der US-Konzern eine moderate Wachstumsdynamik: Insgesamt gingen Umsätze von 960 Millionen Dollar (+7,9% vs. Q3 2022) durch die Bücher. Damit die Schätzungen der Analysten allerdings um 34,5 Millionen Dollar verfehlt. „Unsere Ergebnisse für das dritte Quartal spiegeln die schwächer als erwartete Nachfrage und ein schwierigeres makroökonomisches Umfeld wider, als wir es in der ersten Hälfte des Jahres 2023 erlebt haben”, so der Firmenvorstand Joe Hogan gegenüber Investoren.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Gewinnentwicklung: Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 164,3 Millionen Dollar hängen. Das entspricht zwar einem Anstieg um 29% auf 2,14 Dollar je Aktie, lag aber 12 Cent unter den Prognosen der Wallstreet-Banker.
Geschäft mit Alignern wächst weiter
Lassen Sie uns einen detaillierteren Blick auf die Geschäftsentwicklung werfen: Das Geschäft mit den Alignern erzielte Umsatzplus von 8,5% auf 794,9 Millionen Dollar. Insgesamt wurden 602.335 Aligner ausgeliefert – ein Plus von 2,3%. Das Geschäft mit den 3D-Scannern erwirtschaftete hingegen einen Umsatz 165,3 Millionen Dollar erzielt. Das entspricht einem Anstieg um 4,9%.
Prognose wird gekappt
Mit Vorlage der Ergebnisse hat der Zahnspangenspezialist auch seinen Ausblick zurechtgestutzt. Für das Gesamtjahr 2023 stellt das Align-Management nun einen Umsatz zwischen 3,83 bis 3,85 Milliarden Dollar in Aussicht. Bislang ging der Konzern noch von 3,97 bis 3,99 Milliarden Dollar aus. Gleichzeitig soll die operative Gewinnmarge rund einen Prozentpunkt unter der von 2022 liegen (vorherige Prognose lag bei etwas über 17 %).
Analysten sind sich uneins
Derweil sind die Analyst uneins, was das zukünftige Potenzial der Aktie angeht. Von 14 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten lediglich 8 zum Kauf der Papiere. Fünf Experten sehen in dem Titel eine Halteposition, während ein Analyst zum Verkauf rät. Das durchschnittliche Kursziel liegt allerdings mit 298 Dollar deutlich über dem Schlusskurs vom Freitag (190,62 Dollar).