Aktuelles aus der Woche der Zinsentscheide
Haben Sie die gestrige FED-Sitzung verfolgt? Kurz gesagt: die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve hat in ihrer gestrigen Sitzung den Leitzins unverändert gelassen.
Generell ist und bleibt der Zinsentscheid für die FED rund um Chef Jerome Powell keine einfache Aufgabe, schließlich gilt es den Spagat zwischen der wichtigen und stetigen Inflationsbekämpfung sowie gleichzeitig dem Vermeiden einer starken Rezession hinzubekommen.
Keine Überraschungen am gestrigen Abend
Diese Zinspause kam aber nicht sonderlich überraschend, denn die jüngsten Konjunkturdaten hatten zuvor bereits in diese Richtung gezeigt.
Denn die Inflation in den USA ist weiter auf dem Rückzug. So stiegen die Verbraucherpreise im Mai nach 4,9% ein Monat zuvor „nur“ noch um 4,0%. Analysten hatten diesbezüglich im Vorfeld mit 4,1% kalkuliert.
Wann mit erneuten Zinserhöhungen zu rechnen ist, steht derzeit noch in den Sternen. Einige Experten prognostizieren den nächsten Zinsschritt auf der bevorstehenden geldpolitischen Sitzung der US-FED, die am 26. Juli ausgetragen wird.
Inflationsziel weiterhin fest im Fokus
Natürlich bleiben die Währungshüter insgesamt mit Blick auf die Inflation wachsam. Zur Erinnerung: Das Ziel lautet nach wie vor die Teuerungsrate auf 2% zu senken. Dieses ist noch lange nicht erreicht.
Doch immerhin hat die Notenbank ihre Schätzung für das laufende Jahr für die US-Inflation leicht reduziert von ursprünglich noch vor gut drei Monaten erwarteten 3,3% auf 3,2%.
Außer in Sachen Kerninflation. Standen hier bisher noch Prognosen bei der Kernrate – heißt ausgenommen von Energie- sowie Lebensmittelpreisen – von 3,6% im Raum, soll diese sich auf das Jahr bezogen auf 3,9% belaufen.
Heute Abend wird es direkt noch einmal spannend
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte auf ihrer heutigen Sitzung allerdings noch einmal die Zinsen nach oben nehmen. Aber auch das wäre unterdessen keine Überraschung.
Denn wie man weiß, wird EZB-Chefin Christine Lagarde “erst zufrieden sein, wenn das Ziel erreicht wird, mittelfristig eine Inflation von 2% zu erreichen”. Schließlich obliegt es ihr, die Preisstabilität innerhalb der Eurozone zu gewährleisten.
Für das aktuelle Jahr rechnet die europäische Zentralbank mit einer Teuerungsrate in der Eurozone von 5,3%. Zumindest bisher. Für 2025 werden 2,1% bis dato seitens der Währungshüter prognostiziert.
Neben Notenbanksitzungen erwarten uns heute mit Blick auf die Aktienmärkte übrigens außerdem Q2-Zahlen vom Modekonzern Hennes & Mauritz sowie vom US-Software-Riesen Adobe.