AeroVironment: Drohnenfirma meldet nächsten Großauftrag

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Richtig abgehoben ist im abgelaufenen Börsenjahr die Aktie des Drohnenherstellers AeroVironment (2023: +47%). Die Papiere wurden von den geopolitischen Unsicherheiten regelrecht beflügelt. Ein solides Wachstum, garniert mit mehreren Großaufträgen, sorgte für Freude bei den Anlegern.

Einer der Marktführer bei unbemannten Flugzeugsystemen

AeroVironment gehört zu den weltweiten Marktführern in der Produktion von unbemannten Flugzeugsystemen. Der Konzern liefert dem Militär der USA und verbündeten Streitkräften Aufklärungsdaten sowie Unterstützung bei der Bekämpfung von Waldbränden und der Analyse austretender Schadstoffe. Darüber hinaus werden unbemannte Flugzeugsysteme auch im Zivilbereich eingesetzt, etwa bei der Überwachung von Pipelines und bei der Suche nach Vermissten.

Parallel verfolgt die Gesellschaft die Geschäftsbereiche EV Charging Solutions (Ladestationen für Elektromobilität), Industrial EV-Systems (Elektromobilität in der Industrie), Power Cycling & Test Systems (Testsysteme für die Stromzufuhr in Hybrid- und Elektroautos) sowie Engineering Services (Design und Entwicklung von Batterien für Elektrofahrzeuge). AeroVironment wurde 1971 gegründet. Der Hauptsitz ist Monrovia, USA.

Quartalsumsatz steigt um 62%: Steigende Rüstungsausgaben beflügeln die Geschäfte

Im abgelaufenen zweiten Quartal (Anm.: das Quartal endete bei AeroVironment am 31. Oktober) konnte der Konzern seinen Umsatz um 62% auf 180,8 Millionen Dollar steigern. Das lag 10,31 Millionen Dollar über den Analystenprognosen (Quelle: Seeking Alpha).

Das Umsatzplus war auf einen höheren Produktumsatz von 83,4 Millionen Dollar zurückzuführen, der teilweise durch einen niedrigeren Dienstleistungsumsatz von 14,2 Millionen Dollar ausgeglichen wurde. Aus Sicht der Segmente war der Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf ein Umsatzwachstum von 115% bei den unbemannten Systemen (“UMS”) zurückzuführen, das teilweise durch Rückgänge von 6% bei MacCready Works (“MW”) und 3% bei Loitering Munitions Systems (“LMS”) ausgeglichen wurde.

Laut Unternehmensangaben werden derzeit auch Systeme zur Unterstützung des Kampfes in der Ukraine einsetzt. Unter anderem stellt AeroVironment die Switchblade 300 und die Switchblade 600 her; beide sind mit Kameras, Navigationssystemen und gelenkten Sprengsätzen ausgestattet. Die Waffen können so programmiert werden, dass sie automatisch Ziele angreifen, die meilenweit entfernt sind, oder sie können über einem Ziel schweben, bis sie von einem Bediener zum Angriff aktiviert werden.

Profitabilität deutlich besser als erwartet

Auch bei den Margen lief es wesentlich besser als erwartet. Unter dem Strich stand ein bereinigter Gewinn von 97 Cent je Aktie in den Büchern. Das lag nicht nur signifikant über dem Niveau des Vorjahresquartals (Q2 2022: 0,01 Cent je Aktie), sondern auch 36 Cent über den Prognosen der Analysten.

Auftragsbücher prall gefüllt – ein Großauftrag jagt den nächsten

Zum Quartalsende belief sich der finanzierte Auftragsbestand auf 487 Millionen Dollar. Seither konnten zudem weitere Aufträge in trockene Tücher gebracht werden: Mitte Dezember gab AeroVironment einen Großauftrag der U.S. Navy über 16 Millionen Dollar für die Förderung von Videoanalyse und Computer Vision Forschung bekannt.

Zum Jahresstart folgte dann ein 32,07 Millionen Dollar Auftrag der U.S. Army für zusätzliche Puma-Einheiten (kleine Drohnen) und die dazugehörigen Schulungsdienstleistungen.

Management schraubt Ausblick nach oben

Für das Gesamtjahr schraubte das Unternehmen den Ausblick mit Vorlage der Zahlen abermals nach oben: AeroVironment erwartet nun einen Umsatz zwischen 685 und 705 Millionen Dollar (bislang: 645 und 675 Millionen Dollar). Der bereinigte Nettogewinn soll derweil zwischen 2,46 und 2,70 Dollar je Aktie liegen (bislang: 2,30 bis 2,60 Dollar je Aktie). Damit handelt die Aktie momentan mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen 46 und 51.