USA: Trendwende in Richtung Rezession?

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Nachdem der am vergangenen Freitag gemeldete und erneut enttäuschend ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für August Rezessionsängste am Markt verstärkt und die US-Zinssenkungserwartungen beflügelt hat, wollen wir uns heute die Daten einmal genauer ansehen.

Wie groß ist die Rezessionsgefahr in den USA wirklich?

Schauen wir uns dazu die immer aktuellen, wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten an. Diese sind bekanntlich volatil. Entscheidend ist hier aber der vorherrschende Trend. Und dieser zeigt seit Jahresbeginn klar nach oben. Schauen Sie mal in den Chart unten.

Der Trend bei der US-Arbeitslosigkeit zeigt nach oben, aber auf moderatem Niveau

Quelle: stlouisfed.org

US-Arbeitsmarkt schwach – Trendwende in Richtung Rezession?

Immer mehr Arbeitslose sind zweifellos schlecht für die Konjunktur. Wenn Unternehmen Leute entlassen, deute dies auf einen Abschwung hin. Aber wir müssen die Kirche auch im Dorf lassen. Denn aktuell bewegen sich die Erstanträge mit Zahlen unter 230.000 noch spürbar unterhalb der (ungefährlichen!) Niveaus vom Sommer 2023.

Solange wir keinen Anstieg über diese Bereich sehen, brennt am US-Arbeitsmarkt auch nichts an. Sollten wir eines Tages dieses Niveau überschreiten, hätten wir allerdings eine neue Lage. Aber genau das bleibt abzuwarten. Was heißt das jetzt für Ihre Aktien? Können diese weiter steigen oder nicht?

Können Aktien jetzt weiter steigen?

Natürlich! Aber kurzfristig dürften bremsende Faktoren wie die negative Saisonalität und die Unsicherheit vor der US-Präsidentenwahl Anfang November die Kauflaune der Anleger bremsen. Und natürlich werden die Medien Ihnen das als „Rezessionsangst“ feilbieten. Solche negativen und alarmistischen Schlagzeilen verkaufen sich einfach gut. Ob das am Ende stimmt, ist zweitrangig.

Ich gehe auch davon aus, dass manche sehr anfällige Sektoren (etwa hoch bewertete Wachstums-Aktien, Zykliker, Chips etc.) in diesem Herbst deutlich Federn lassen müssen. Daran wird auch eine Zinssenkung der US-Zentralbank rein gar nichts ändern.

Denn der Markt hat diese bereits erwartet und vollständig eingepreist. Somit könnten die Kurse sogar noch stärker trudeln, wenn dieses Ereignis eingetreten ist, weil Gewinnmitnahmen einsetzen. Aber gerade für so genannte „Value-Aktien“, wo die Bewertung moderat und die Gewinnentwicklung stabil ist., dürfte es nach dieser Verschnaufpause ab dem Spätherbst spürbar weiter aufwärts gehen.