US-Wahljahr: Ab September werden die Kurse fallen!
Wir haben Wahljahr in den USA. Das sorgt teilweise für große Schwankungen. Vor allem, wenn die Börse nicht weiß, wer der nächste Präsident wird. Der übliche Zyklus sagt hier, dass wir über den Sommer hinweg weiterhin steigende Kurse erwarten können.
Das passt zu den aktuellen Allzeithochs von S&P 500, NASDAQ – und Dow Jones. Hätte ich beinahe geschrieben. Aber der Dow Jones macht die Rallye nicht mit. Hier stehen wir auf dem Niveau von Februar dieses Jahres.
Zum Vergleich: Der S&P 500 steht fast 9 Prozent höher als im Februar. NASDAQ 100 zeigt sogar fast 13 Prozent mehr Punkte.
Apple, Amazon, Microsoft sind ebenfalls im Dow Jones gelistet. Doch NVIDIA ist hier nicht drin und das hilft der Index-Konkurrenz sicherlich. Die größten Verlierer im Dow auf Jahressicht sind übrigens Intel (-37 Prozent), Nike (-30 Prozent) und Boeing (-29 Prozent).
Der S&P 500 in US-Wahljahren
Hier sehen Sie den Verlauf des S&P 500 über die vergangenen 6 Wahljahre. Die Kurse von diesem Jahr habe ich nicht mit reingenommen. Insgesamt ist das Jahr offensichtlich negativ, denn ab September geht es steil bergab. Wie sieht das für die jeweiligen Jahre wirklich aus?
Im Jahr 2000 verlor der Index 11,8 Prozent; stieg maximal um 4,9 Prozent und verlor in der Spitze 13 Prozent. Das klingt nach einem extrem langweiligen Jahr, doch das Jahr 2004 bot noch weniger Action: Maximaler Verlust von 4 Prozent, maximaler Anstieg 9,4 Prozent. Das Jahr endete mit einem Gewinn von 9,33 Prozent.
Jetzt wird es interessanter: 2008 gab es einen Absturz in der Spitze von 48 Prozent. Da hat natürlich die Schuldenkrise geholfen, das lag nicht an der US-Wahl. Der Jahresverlust steht bei 37,5 Prozent und es ging nie nach oben. Das Jahreshoch gab es am 1. Handelstag – danach ging es nur noch bergab.
2012 haben wir das Gegenteil erlebt. Der 1. Handelstag war das Jahrestief und am Ende standen 11,6 Prozent Plus (maximaler Anstieg waren 14,7 Prozent). 2016 zeigt fast dasselbe Ergebnis, jedoch ging es zwischendurch 9 Prozent nach unten. Das war das Jahr als Trump gewann.
Die letzte Wahl 2020 zeigte einen maximalen Einschnitt von 31,3 Prozent. Auch hier lag es nicht an den Wahlen. Corona war der Auslöser. Dennoch endete das Jahr auf einem Bestwert und im Plus mit 15,3 Prozent.
Fazit
Wie Sie sehen, könnten die einzelnen Jahre nicht unterschiedlicher sein. Klammern wir beispielsweise 2008 aus, steigen die Kurse in Wahljahren plötzlich im Schnitt um 6 Prozent. Was trotzdem auffällt: Egal welches Jahr ich weglasse, ab 1. September ging es immer nach unten.
Das können wir also festhalten. Gewinnmitnahmen gegen Ende August einplanen. Danach kann es abwärts gehen. Das muss nicht immer dramatisch sein. Dennoch ist die Chance gut, dass wir günstigere Kaufkurse als am 1. September bekommen. Die Kurse drehen dann wieder ab der letzten Handelswoche im Oktober nach oben. Das ist dann der Zeitpunkt, um nach Einstiegsmöglichkeiten zu suchen! Die US-Wahl ist dieses Jahr am 5. November.