US-Wahl 2024: Die Rallye startet in einer Woche
Morgen haben wir die US-Wahl endlich hinter uns! Doch vorbei ist das Thema dann noch nicht. Es dauert in der Regel ein paar Tage, bis das Endergebnis wirklich feststeht – und von der Gegenseite akzeptiert wird. Es sei denn es ist ein Kantersieg, also wenn es ganz eindeutig ist.
Doch davon gehen wir einmal nicht aus. Und dann wird nachgezählt. Und überprüft. Und die Medien können die Wahl noch ein paar Tage auslutschen. Doch irgendwann ist dann meist klar, dass es einen Gewinner gibt. Danach ist dann die Unsicherheit weg. Ja, diese gigantische Unsicherheit in diesen Märkten, die diesmal die Wahl überhaupt nicht juckt. So wirkt es zumindest.
Oder beide Seiten sind gleichgut finanziert, dass es tatsächlich größtenteils egal ist, wer die nächsten 4 Jahre mehr Schulden für die USA auftürmt. Vielleicht ist die Börse deshalb so entspannt. Der Volatilitätsindex ist heute um 8 Prozent gefallen! Scheinbar ist das Thema für die Märkte schon durch. Rechnen die mit einem Trump-Sieg?
Bei den Wettquoten ist Trump noch ein bisschen mehr Favorit als gestern. Aber nur 5 Prozentpunkte mehr. Die Quoten stehen 1,67 zu 2,5. 67 Prozent Gewinn, wer auf Trump tippt, und 150 Prozent Gewinn, wer Harris vorne sieht.
Rallye nach der Wahl
Das ist doch eigentlich der viel wichtigere Aspekt für uns bei dieser Wahl: Was machen die Kurse danach? Oft geht es hoch, wenn die Entscheidung gefällt wurde, wer ins Weiße Haus einziehen darf. Wer genau das ist, ist meist nur für einzelne Sektoren interessant. Der restliche Markt wird mit Geld geflutet.
Insofern gehe ich davon aus, dass wir spätestens in einer Woche steigende Märkte sehen werden, wenn es so läuft wie gewohnt. Wer lieber einen Crash sieht, der muss auf politische Unruhen hoffen, von der Seite der Verlierer. Aber selbst das wird die Börse kaum tangieren, wenn es nicht richtig eskaliert.
„Heile Welt“ und steigende Kurse zählen zu den wahrscheinlichsten Szenarien. Das Gegenteil davon ist natürlich spannender zu lesen und bringt Klicks, aber die Realität sieht zum Glück anders aus.
Wie stark werden die Kurse schwanken?
Da bin ich tatsächlich gespannt, ob wir morgen eine große Kerze beim S&P 500 sehen werden. Welche Farbe ist erst einmal egal, das ist in ein paar Tage vermutlich sowieso wieder ausgeglichen.
Was schwanken wird, sind die digitalen Währungen heute Nacht. Denn hier gibt durchgehend geöffnet. Jeder, der glaubt, er wüsste wohin der Markt rennt, wird heute Nacht zocken. Vernünftiger ist es deshalb diese ganzen Ideen der Investoren abzuwarten und danach einzusteigen.
Sollten wir in den nächsten Stunden oder Tagen ein Tief im S&P 500 sehen, können wir vielleicht schon direkt long gehen und auf eine Erholung plus Rallye in den kommenden Wochen wetten. Das wäre der übliche Verlauf. Direkt live die Wahlnacht zu traden, ist ein viel zu heißes Eisen. Vor allem, weil noch gar nicht alle Stimmen ausgezählt sind. Später kommen dann noch die Briefwähler dazu. Die Prozentzahlen werden sich ständig ändern und genauso die Kurse.
Warten wir ab, was der morgige Tag bringt und ob es sich schon lohnt, erste Trades zu eröffnen. Wer heute noch hochgehebelt investiert ist, sollte die Trades eher schließen. Die vermeintlichen Schwankungen in beide Richtungen raten zur Vorsicht.
Michael Berkholz entdeckte vor einigen Jahren seine Leidenschaft fürs Trading und gibt sein Wissen heute mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter. Er ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
