US-Traditionskaufhaus Macy’s erhält höheres Übernahmeangebot

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Der Übernahmekrimi um die US-Kaufhauskette Macy’s geht in die nächste Runde. Gerade haben der Immobilieninvestor Arkhouse und der Hedgefonds Brigade Capital bei ihrem milliardenschweren Übernahmeangebot nach gelegt und versuchen nun, mit ihrer versüßten Offerte bei dem Einzelhändler zu punkten.

Macy‘s: Traditionskaufhaus in den USA

Macy’s wurde am 28. Oktober 1858 in New York City an der Ecke 6. Avenue/14. Straße als R.H. Macy & Company gegründet. Gründer war der ehemalige Walfänger Rowland Hussey Macy. Als Firmenlogo wählte er einen roten Stern, wie er ihn als Tätowierung aus seiner Seefahrerzeit trug. Später zog Macy’s in die 18. Straße Ecke Broadway um, die eine der teuersten Einkaufsstraßen des 19. Jahrhunderts war.

Zwischenzeitlich avancierte Macy’s zu einem der größten Warenhausbetreiber in den USA. Besonders bekannt ist das Stammhaus in New York City, eines der größten Warenhäuser der Welt. Der Konzern betreibt Warenhäuser unter den Namen Macy’s, Bloomingdale’s und Bluemercury sowie Fachgeschäfte wie Market by Macy’s, Macy’s Backstage, Bloomies und Bloomingdale’s The Outlet.

Umsatzrückgang im ersten Quartal

Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Im ersten Quartal reduzierten sich die Umsätze im Jahresvergleich um 3,3% auf 5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig ging der Nettogewinn spürbar von 155 Millionen Dollar auf 62 Millionen Dollar zurück. Entsprechend sank die Nettogewinnmarge (Anm.: Nettogewinn in Relation zum Umsatz) von 3% auf 1,24%.

Konzernführung will Macy‘s auf mehr Effizienz trimmen

Derweil versucht Tony Spring, der im Februar als Vorstand das Ruder übernahm, den Konzern auf mehr Effizienz zu trimmen. Er schließt Läden, die sich nicht gut entwickelt haben, und modernisiert diejenigen, die relativ gute Umsätze verzeichnet haben. Er setzt auch auf eine Expansion von Bluemercury, der hochwertigen Hautpflege- und Kosmetikkette, die in letzter Zeit höhere Umsätze als Macy’s und Bloomingdale’s verzeichnete, was durch die nach der Pandemie gestiegene Nachfrage nach Schönheitsprodukten in den USA begünstigt wurde.

Investoren schielen auf Immobilienportfolio

Bereits seit mehreren Monaten buhlen der Immobilieninvestor Arkhous und der Hedgefonds Brigade Capital um das Traditionshaus. Im Fokus von Arkhouse und Brigade dürfte vor allem das Immobilienportfolio von Macy’s mit lukrativen Standorten wie der Flaggschiff-Filiale am New Yorker Herald Square stehen. Dies war bereits bei vergangenen Kontrollversuchen der Fall: Starboard Capital baute 2015 eine Beteiligung auf und drängte Macy’s dazu, ihre Immobilienassets zu veräußern und zurückzumieten, blieb bei diesen Versuchen aber erfolglos.

März-Offerte wird nach oben geschraubt

Nun bieten die beiden Investoren 24,80 Dollar für Macy’s-Aktien, die sie noch nicht besitzen. Ein früheres Angebot, das im März angekündigt wurde, lag bei 24 Dollar pro Aktie. Das war eine Erhöhung gegenüber einem früheren Angebot von 21 Dollar im Dezember letzten Jahres. Insgesamt hat die Transaktion einen Wert von 6,9 Milliarden Dollar. Arkhous hält unterdessen bereits 4,4% aller Aktien von Macy’s.

Aktien weit unter Angebotsniveau

Die Aktie ist vom Niveau des Übernahmeangebots noch weit entfernt. Zuletzt (Schlusskurs 03.07.2024) notierten die Papiere bei 17,93 Dollar und damit deutlich unter den offerierten 24,80 Dollar. Seit dem Jahresbeginn liegt die Aktie rund 11% in der Verlustzone.

Ob die beiden Investoren mit ihrem nachgebesserten Vorschlag nun auf mehr Gegenliebe stoßen, bleibt abzuwarten. Die Anleger scheinen momentan jedenfalls noch zu bezweifeln, dass es einen schnellen Deal geben wird.