US-Strafzölle: Welche Gewinnchancen warten könnten

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Um wieder ins Weiße Haus einziehen zu können, machte Donald Trump vollmundige Wahlversprechen. Er will den „Inflations-Alptraum“ beenden – für mehr Wohlstand und mehr Geld im Portemonnaie.

Erreichen will er dieses hohe Ziel unter anderem mit höheren Zöllen. Angekündigt sind mindestens 60 Prozent auf Waren aus China und bis zu 20 Prozent auf Waren aus anderen Ländern. Auf importierte Waren soll also eine Art Zuschlag erhoben werden, damit die heimischen Produkte im Vergleich günstiger werden. Das soll die amerikanische Wirtschaft ankurbeln.

Als Anlegerin oder Anleger sollten Sie die zu erwartende US-Zollpolitik ebenfalls im Blick haben. Daraus könnte sich die eine oder andere Gewinnchance ergeben.

Was Sie über Waschmaschinen-Zölle wissen sollten

Wenn Sie an US-Strafzölle denken, kommen Ihnen wahrscheinlich als erstes Zölle für Autos in den Sinn. Während seiner ersten Amtszeit belegte Trump jedoch auch andere Waren mit Zöllen, unter anderem Waschmaschinen. Auf die ersten 1,2 Millionen importierten Maschinen wurde 20 Prozent erhoben, auf jede weitere 50 Prozent.

Jetzt wird spekuliert, dass diese Zölle zurückkommen könnten. Davon könnte Whirlpool (WKN: 856331) profitieren. Das Unternehmen, das hierzulande durch Marken wie KitchenAid und Bauknecht bekannt ist, ist mit 19 Milliarden Dollar Umsatz ein Marktführer für die Herstellung von Haushaltsgeräten.

Whirlpool ist mitverantwortlich dafür, dass 2018 Zölle auf Waschmaschinen eingeführt wurden. Das Unternehmen beschwerte sich damals bei Trump, dass asiatische Hersteller den Markt mit billigen Haushaltsgeräten fluten würden – und hatte Erfolg, da Trump Strafzölle auf Waschmaschinen einführte.

Whirlpool, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Auswirkungen der Zölle noch unklar

Wenn die Zölle wirken, wie Trump es gerne hätte, ist das ohne Frage gut für US-Unternehmen wie Whirlpool, weil ausländische Produkte, zum Beispiel Waschmaschinen aus China oder Südkorea, teurer werden. Es könnte jedoch auch sein, dass betroffene Firmen eine Produktion in den USA aufbauen. Samsung und LG haben das nach der Einführung der Waschmaschinen-Zölle 2018 gemacht. Darüber hinaus treffen auch US-Unternehmen höhere Zölle, nämlich dann, wenn sie Vorprodukte, wie zum Beispiel Stahl, für die Produktion importieren müssen.

Laut Whirlpool-CEO Marc Bitzer, der übrigens Deutscher ist, ist zudem die Entwicklung des US-Immobilienmarktes für das Unternehmen wichtig, weil neue oder renovierte Immobilien mit neuen Haushaltsgeräten ausgestattet werden. Das gilt für Waschmaschinen genauso wie für Gefrierschränke, Kochgeräte und Geschirrspüler aus dem Hause Whirlpool. Hier könnte dem Unternehmen die von Trump angestrebte Niedrigzins-Politik in die Karten spielen.

KGV = 9, Dividendenrendite bei 6 %

Die Bewertung mit 6 Milliarden Dollar und damit dem 9-fachen des erwarteten Gewinns klingt für ein weltweit führendes Unternehmen recht günstig, zumal es noch 6 Prozent Dividendenrendite obendrauf gibt. Allerdings hat Whirlpool hohe Schulden. Sie sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und liegen bei 7 Milliarden Dollar.

Ein Blick auf Whirlpool lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob das Unternehmen in ihr Portfolio passt oder nicht.