US-Jobmarkt unerwartet stark – gut für Ihre Aktien?

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Mit großer Spannung wurden die neusten US-Arbeitsmarktaten am vergangenen Freitag von den Anlegern erwartet. Denn diese Daten sind auch ein wichtiges Indiz dafür, wo es mit Wirtschaft, Inflation, Zinsen und Börse hingehen könnte.

Was sagen die US-Arbeitsmarktdaten?

Gemäß den Daten hat sich der US-Arbeitsmarkt im April deutlich stärker als erwartet entwickelt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden netto und saisonbereinigt 253.000 neue Stellen geschaffen, während am Markt im Mittel nur mit 181.000 Stellen gerechnet wurde.

Allerdings wurde die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den beiden Vormonaten nachträglich deutlich nach unten revidiert. So wurden den aktualisierten Angaben zufolge im März nur 165.000 (zuvor: 236.000) und im Februar 248.000 (zuvor: 326.000) neue Stellen geschaffen.

Die Arbeitslosenquote sank überraschend von 3,5 % im März auf 3,4 % im April. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg auf 3,6 %. Mit dem aktuellen Stand sehen wir die niedrigste Quote seit dem Jahr 1969.

Die Stundenlöhne stiegen im April stärker als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat gab es im April ein Plus von 0,5 % (Markt-Erwartung: 0,3 %) nach einem Plus von 0,3 % im Vormonat. Im Jahresvergleich lagen die durchschnittlichen Stundenlöhne im April um 4,4 % höher (Markt-Erwartung 4,2 %), nach revidiert 4,3 % im März.

Wie schätze ich die Situation ein?

Die Börsen waren zuletzt zunehmend von Rezessionssorgen geplagt. Tatsächlich zeigt sich durch die Abwärtsrevision der Arbeitsmarktdaten eine gewisse Konjunkturschwäche im März und m.E. auch im Februar.

Mit den starken April-Daten scheint diese Schwächephase aber bereits vorüber zu sein. Eine Rezession (etwa durch zu hohe Zinsen) dürfte damit vorerst kein Thema mehr an den Börsen sein. Das ist klar positiv!

Die Lohninflation liegt mit 4,4 % über den Erwartungen und noch höher als im Vormonat. Diese Entwicklung könnte wiederum die Aufgabe der US-Notenbank Fed erschweren, die hohe Inflation wieder auf das Ziel von 2 % zu reduzieren. Das ist für die Börsen eine negative Entwicklung, weil sie auf weiter steigende Zinsen hindeuten könnte.

Wie haben die Märkte auf die Daten reagiert?

Die Daten enthielten gegensätzliche Entwicklungen, was die Märkte zunächst zu überfordern schien. Die US-Aktienfutures knickten zunächst kräftig ein (wohl wegen neuer Zinssorgen aufgrund der starken Lohnentwicklung).

Die Börsen kletterten dann aber auf neue Tages- bzw. sogar Jahreshochs. Vermutlich, weil die Rezessions-Sorgen vom Tisch waren. Die hohen Zinsen konnten bisher der US-Konjunktur nichts anhaben. In diesem Licht konnten die Börsen auch die Aussicht auf ggf. weitere Zinsschritte verdauen.

Andere Märkte reagierten eindeutiger: US-Zinsen rauf, Dollar rauf, Euro runter, Gold runter. Da alle diese Märkte zusammenhängen, war das eine logische und erwartbare Reaktion. Ob diese lange Bestand haben wird, wird die laufende Handelswoche zeigen.

Mit den jetzt obsoleten Rezessions-Sorgen steht einer großen Rally von u.a. Qualitäts-Aktien aus dem US-Technologiesektor nun nichts mehr im Wege. Hier sollten Sie daher unbedingt investiert sein.