Unglaublich stark: Mega-Marken als Fels in der Brandung!
Zugkräftige Marken sind gerade in diesen Zeiten der Inflation und Konsumzurückhaltung für Unternehmen goldwert. Sie sind so etwas wie ein Fels in der Brandung, auf die die Verbraucher trotz aller finanziellen Ängste gerne vertrauen.
Interbrand-Studie: Große Marken werden immer wertvoller
Vor wenigen Tagen haben die Marktforscher von Interbrand nun ihre neuste Studie zu dem Thema veröffentlicht. Und die zeigt mehr als deutlich, dass sich viele große Marken auch während der Krise behaupten können und zuletzt gar noch wertvoller geworden sind.
Aber der Reihe nach: Interbrand veröffentlicht alljährlich die „Best Global Brands“-Studie. Jene Erhebungen gelten als einer der wichtigsten Indikatoren zur Bewertung von großen Marken. Die Marktforscher schauen sich dabei die finanzielle Leistung entsprechender Produkte und Dienstleistungen an, bewerten die Rolle der Marke bei Kaufentscheidungen und messen die Wettbewerbsstärke sowie die Verbraucherloyalität. Entsprechend dieser Kriterien schreibt Interbrand den Marken einen konkreten Wert zu und erstellt daraus ein Ranking.
Kurzum: Laut der nun veröffentlichten Studie „ Best Global Brands 2022“ haben die weltweit 100 wichtigsten Marken ihren Wert zuletzt gesteigert – trotz Pandemie, Energiekrise und Inflation. Demnach kommen diese Brands zusammen auf einen Wert von mehr als drei Billionen US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 16 Prozent gegenüber 2021. Der Zuwachs ist gar der höchste seit Anfang der jährlichen Erhebung im Jahr 2000.
Apple, Microsoft, Google und Amazon: Big Tech an der Spitze
An der Spitze thront abermals der US-Techkonzern Apple. Dessen Marke ist im Jahr 2022 laut Interbrand 482 Milliarden Dollar wert (+18 %). Die Kalifornier sind ein Paradebeispiel dafür, wie Unternehmen ihre Marke erfolgreich diversifizieren können. Längst ist Apple nicht mehr nur ein Hersteller von Hardware wie Computern oder Handys, sondern auch bei Software und Unterhaltungsdiensten (z.B. Musik, Spiele, Filme, Serien) ein wichtiger Player.
Ähnlich breit aufgestellt ist die Nummer 2: Microsoft. Der Konzern schafft es auf einen Marktwert von 278 Milliarden Dollar (+32 %). Neben dem Kernprodukt Windows hat Microsoft seinen Einfluss in den letzten Jahren durch Office-Produkte, die Spieleplattform Xbox, den Videokonferenzdienst Teams und die Cloud-Plattform Azure massiv gesteigert.
Ebenfalls aus dem US-Techbereich stammt die drittplatzierte Marke: Amazon – mit einem Marktwert von 274 Milliarden Dollar (+10 %). Dahinter positioniert sich der Cloud- und Suchmaschinenkonzern Google (251 Mrd. Dollar; +28 %).
Die Top 4 wird also von den USA dominiert. Mit großem Abstand reihen sich auf Platz 5 und 6 mit Samsung (87 Mrd. Dollar; +17 %) und Toyota (59 Mrd. Dollar; +10 %) die ersten Nicht-US-Konzerne ein.
Und was ist mit den deutschen Marken?
Im Folgenden sehen Sie Position der wichtigsten deutschen Marken laut Interbrand innerhalb der Top 50 (Werte gerundet):
- Platz 8: Mercedes-Benz (56 Mrd. $; +10 %)
- Platz 11: BMW (46 Mrd. $; +11 %)
- Platz 20: SAP (31 Mrd. $; +5 %)
- Platz 34: Allianz (18 Mrd. $; +23 %)
- Platz 42: Adidas (16 Mrd. $; +19 %)
- Platz 46: Audi (15 Mrd. $; +11 %)
- Platz 48: Volkswagen (15 Mrd. $; +10 %)
Die stärksten Gewinner
Die größten relativen Zuwächse gab es indes bei Microsoft, Tesla und Chanel, die jeweils um 32 Prozent zulegten. Auffallend ist, dass sich das Wachstum der Marke Tesla im laufenden Jahr deutlich abgekühlt hat. 2021 konnte man den Markenwert noch um 184 Prozent steigern. Interbrand führt das schmalere Plus unter anderem auf Diskriminierungsvorwürfe von Tesla-Mitarbeitern und entsprechende Geldstrafen zurück. Auch die enge Verknüpfung der Marke mit Konzernchef Elon Musk, der zuletzt wegen der Twitter-Übernahme in die Kritik geriet, erweist sich demnach als Belastungsfaktor.
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass mit Chanel (+32 %), Dior (+27 %) und Hermés (+27 %) drei Luxusgütermarken deutlich zulegen konnten. Deren Kundschaft ist in der Regel sehr zahlungskräftig kann steigende Preise eher mitgehen. Interbrand betonte auch, dass Statussymbole nach wie vor eine große Rolle spielen.
Der Versicherungskonzern Allianz (+23 %) verzeichnete indes das größte Markenwachstum unter deutschen Unternehmen. Laut Interbrand wenden sich Menschen gerade in Krisenzeiten, in denen sich das Vermögen schmälert, in Bereichen wie Finanzen oder Versicherungen starken und etablierten Marken zu, denen sie vertrauen.
Mein Fazit für Sie
Wichtig für Sie als Anleger: Die Markenbewertungen lassen auch Rückschlüsse auf die jeweiligen Aktien zu. Auch wenn die entsprechenden Titel im bisherigen Jahresverlauf teilweise schlecht liefen, unterstreichen die starken Marken das langfristige Potenzial dieser Börsenkonzerne.
Der Einfluss von Mega-Playern wie Apple, Microsoft, Google, Amazon, aber auch von Mercedes, Allianz und BMW hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Und daran dürfte sich auf absehbare Zeit nichts ändern.