Ukraine-Wiederaufbau und deutscher Wohnungsbau

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Die Weichen für eine mögliche Renaissance der Baubranche könnten 2025 neu gestellt werden. Zwei potenzielle Entwicklungen stehen dabei im Rampenlicht: Die angekündigten Friedensgespräche für die Ukraine und ein möglicher Kurswechsel in der deutschen Baupolitik.

Baumaschinen-Champion Wacker Neuson: Bereit für zwei Märkte, eine Mission

Ein besonders interessanter Profiteur dieser Entwicklungen könnte Wacker Neuson sein – ein Spezialist für Baumaschinen, der sich optimal an der Schnittstelle dieser beiden Trends positioniert. Das Unternehmen, das sich durch seine Zero-Emission-Strategie bereits zukunftsorientiert aufgestellt hat, bietet ein breites Spektrum an Bauequipment: von kompakten Stampfern bis zu leistungsstarken Teleskopladern.

Die geografische Ausrichtung von Wacker Neuson erscheint dabei strategisch vorteilhaft: Mit einem Europafokus von 77 % der Umsätze könnte das Unternehmen sowohl vom potenziellen Wiederaufbau in der Ukraine als auch von einer Belebung des deutschen Wohnungsbaus profitieren. Die restlichen Umsätze verteilen sich auf Amerika (21 %) und den asiatisch-pazifischen Raum (2 %).

Aktuell spiegeln die Zahlen noch die Herausforderungen der Branche wider: Nach drei Quartalen 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 14,5 %, während das Nettoergebnis um 62 % zurückging. Doch gerade diese verhaltene Ausgangslage könnte interessante Chancen bieten: Mit einem erwarteten KGV von 10,3 für 2025 erscheint die Bewertung moderat.

Das Produktportfolio ist dabei breit aufgestellt: 20 % des Umsatzes generiert das Unternehmen mit Baugeräten, 58 % mit Kompaktmaschinen, ergänzt durch einen wachsenden Dienstleistungsbereich. Diese Diversifikation könnte sich als wertvoller Puffer in der Übergangsphase erweisen.

Quelle: https://basischarts.aktienscreener.com/

VINCI: Infrastruktur-Gigant mit Zukunftspotenzial

Im Herzen Frankreichs betreibt VINCI ein beeindruckendes 4.443 Kilometer langes Autobahnnetz – doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Konzern hat sich längst zu einem globalen Infrastruktur-Pionier entwickelt, der die großen Herausforderungen unserer Zeit anpackt: von der Energiewende bis zur digitalen Revolution.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit einem erwarteten Umsatzplus von 3,5 % auf 71,24 Mrd. Euro in 2024 und einem Rekord-Auftragsbestand zeigt VINCI bemerkenswerte Stärke. Besonders interessant: Der einstige „französische Champion“ erwirtschaftet mittlerweile 57 % seines Umsatzes international – ein deutliches Zeichen seiner erfolgreichen globalen Expansion.

Als einer der führenden Infrastruktur- und Baukonzerne Europas wäre VINCI mit seiner umfassenden Expertise in Großprojekten und der starken Präsenz in Osteuropa strategisch gut positioniert, um eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau der Ukraine zu spielen. Die Kombination aus technischem Know-how im Infrastrukturbau, Erfahrung in der Energieversorgung und etablierten regionalen Netzwerken könnte sich dabei als entscheidender Vorteil erweisen.

Drei Säulen tragen das Zukunftspotenzial des Konzerns:

  1. Die Energiewende, die massive Infrastrukturinvestitionen erfordert
  2. Die fortschreitende Urbanisierung mit ihren ökologischen Herausforderungen
  3. Die digitale Transformation und neue Mobilitätskonzepte

Für Anleger bietet VINCI eine attraktive Kombination aus Stabilität und Wachstum: Die Dividende wurde seit 2020 mehr als verdoppelt – von 2,04 auf 4,50 Euro – und verspricht für 2024 eine Rendite von 4,56%. Die durchschnittliche jährliche Rendite von 9,18% über die letzten zehn Jahre unterstreicht die solide Entwicklung.

Mit einem Kursziel von 135 Euro sehen Analysten noch deutliches Potenzial. Dabei stützt sich ihre Einschätzung auf VINCIs bewährtes Geschäftsmodell, das sich durch stabile Cashflows und Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Auch wenn das Wachstum 2024 voraussichtlich moderater ausfällt als im Vorjahr, bleibt der Nettogewinn voraussichtlich stabil – ein Zeichen der Widerstandsfähigkeit in herausfordernden Zeiten.

Mit Blick auf mögliche geopolitische Entwicklungen 2025 könnte VINCI somit nicht nur von den langfristigen Megatrends profitieren, sondern auch von einem der größten Infrastrukturprojekte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Kombination aus stabilen Cashflows aus dem Konzessionsgeschäft, der strategischen Positionierung im Energiewendesektor und dem potentiellen Engagement beim Wiederaufbau macht den Konzern zu einem interessanten Kandidaten für langfristig orientierte Anleger. Die aktuelle Bewertung scheint diese zusätzliche Opportunität noch nicht vollständig einzupreisen.

Quelle: https://basischarts.aktienscreener.com/