Ukraine-Krise: 3 Branchen, auf die Sie jetzt achten sollten

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Wir alle können nur hoffen, dass die furchtbaren Vorgänge in der Ukraine bald zu Ende sind.

Wirtschaftlich muss jetzt einiges neu geordnet werden: Russland wird viele Jahre lang in der westlichen Welt nicht mehr als verlässlicher Partner gelten. Beteiligungen an russischen Unternehmen werden veräußert, Geschäftsverbindungen gekappt, Lieferanten gewechselt.

Doch es gibt auch Branchen, die in der aktuellen Situation besonders gefragt sind. Mir sind dabei in den letzten Tagen besonders 3 Sektoren aufgefallen:

Die Green Energy Stocks führen zu mehr Unabhängigkeit von Russlands Erdgas

Green Energy Stocks, also Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien, waren in den letzten Tagen sehr gefragt. Sie sorgen dafür, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und damit auch die Unabhängigkeit vom russischen Öl und Gas reduziert wird. Damit bekommen diese Aktien neben der Klimakrise noch einen zweiten Wachstumstreiber.

Aktien aus diesem Bereich können über viele Jahre hinweg steigen, denn die Energiewende ist kein Projekt, das in wenigen Monaten erledigt ist. Es wird Jahrzehnte dauern, bis wir die Welt klimaneutral gemacht haben.

In den letzten Tagen stiegen die Aktien fast aller Unternehmen aus diesem Bereich sprunghaft an: Hersteller von Solarmodulen (z.B. Jinko Solar) und Wechselrichtern (SolarEdge, Enphase Energy), Betreiber von Solarparks (Encavis), Projektierer von Windkraftanlagen (Energiekontor) oder die Hersteller von Windrädern (Nordex, Vestas Winds, Siemens Gamesa).

Cybersecurity schützt vor Hackerangriffen

Ein Krieg findet heute immer auf mehreren Ebenen statt. Eine davon sind Hackerangriffe auf die Computersysteme des Gegners.

Der Ukraine-Konflikt hat einmal mehr vor Augen geführt, warum es so wichtig ist, sich vor Hackerangriffen zu schützen. Das gilt für Unternehmen, und erst recht für staatliche Organisationen und das Militär.

Die Cybersecurity-Aktien sind nicht auf ganz so breiter Ebene angesprungen wie die Green Energy Stocks. Doch einige Anlegerfavoriten wie zum Beispiel Palo Alto Networks, Check Point Software oder Crowdstrike Holdings haben seit Donnerstag früh ordentlich zugelegt.

Ändert sich die Einstellung zur Rüstungsindustrie?

Dass die Rüstungsindustrie in Kriegszeiten anspringt, ist nicht verwunderlich. Jetzt scheint sich jedoch auch die Einstellung zu diesen Unternehmen verändern. Bisher waren diese Unternehmen für viele Menschen nur die Bösen, die dafür sorgen, dass Menschen getötet werden.

Doch jetzt wird klar, dass unsere Sicherheit in Europa ohne eine starke militärische Abschreckung nicht mehr gewährleistet ist. Wer weiß schon, ob Putin nicht ganz Europa besetzen würde, wenn er es militärisch könnte?

Eine gute Verteidigung ist wichtig, und dafür sorgt die westliche Rüstungsindustrie. Auch die Bundesregierung hat das mit dem 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr jetzt erkannt.

Rüstungsaktien sind in den letzten Tagen deutlich angesprungen, egal ob deutsche Unternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt oder die großen US-Konzerne wie Lockheed Martin oder Northrop Grumman.

Achten Sie darauf, ob sich stabile Aufwärtstrends bilden

Wenn ich in Zeiten wie diesen investiere, geht es mir nie darum, kurzfristig von einem Krieg zu profitieren. Mir geht es darum, abzuschätzen, wie die Welt sich dadurch verändert und welche langfristigen Entwicklungen sich daraus an der Börse ergeben. Kurzfristig kann man sich an solchen Investitionen auch gehörig die Finger verbrennen, denn die Volatilität ist hoch. Viele Aktien aus den genannten Branchen übertreiben es gerade nach oben, so dass eine gesunde Korrektur fast schon wieder überfällig ist.

Achten Sie deshalb nicht auf die kurzfristigen Entwicklungen, sondern darauf, ob sich jetzt stabile Aufwärtstrends in diesen Branchen bilden. Aktien, die Bodenbildungsformationen abschließen oder auf neue Hochs ausbrechen, ohne dabei überhitzt zu sein, sind ein gutes Investment.