UBS Group: überraschend gute Zahlen

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Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS Group im ersten Halbjahr 2023 hat viele Beobachter Erstaunen lassen. Womöglich haben auch Sie die innerschweizerische Lösung der Bankenkrise 2.0 mit einem gewissen Stirnrunzeln verfolgt.

Erst „too big to fail“, jetzt „too big to bail“!

Rückblick: Bei der Bankenkrise 1.0 galt die Commerzbank als so systemrelevant, dass der Staat ein milliardenschweres Aktienpaket übernahm. Das Institut war zu groß, um es fallen zu lassen („too big to fail“). Tatsächlich gibt es auch Banken, die die Krisen recht gut überstanden haben, wie die US Bank JPMorgan Chase oder die UBS Group aus der Schweiz. Diese hat auf Drängen der Schweizer Regierung der notleidenden Credit Suisse angenommen und ist in puncto Marktkapitalisierung – aktuell 93 Milliarden USD – über Nacht zur Nummer 3 in Europa aufgestiegen. Langfristig bleibt die Frage, wie groß solche Bankhäuser noch werden können und ob sie dann irgendwann zu riesig sind, um ihrerseits gerettet werden zu können („too big to bail“).

Blick auf die fundamentalen Kennzahlen der UBS Group

Die Zahlen haben sich recht stabil entwickelt. Institute, die infolge der Corona-Pandemie größere Zahlungsausfälle zu verkraften hatten oder sich vor Ausbruch des Ukraine-Krieges in Osteuropa engagiert hatten, stehen wesentlich schlechter da. Die Übernahme der Credit Suisse sorgt dann doch für eine Überraschung bei den Geschäftszahlen: Die UBS erwarb das gesamte Bankhaus für 3 Milliarden CHF, was einem Bruchteil dessen Eigenkapitals entspricht. Dies führte zu einem Rekordgewinn von 29 Milliarden USD im zweiten Quartal aufgrund des Buchgewinns aus der Transaktion. Im Vorjahreszeitraum betrug der Überschuss nur 2,1 Milliarden USD. Zweifellos bewirkt der Deal Sondereffekte im Zahlenwerk, die sich aus heutiger Sicht nicht abschätzen lassen. Die UBS selbst schreibt dazu auf Ihrer Website: „Der Entscheid, das Geschäft von Credit Suisse (Schweiz) AG zu integrieren, löst viele Fragen aus, die wir heute noch nicht alle beantworten können.“.

UBS Group Unternehmensentwicklung; Quelle: aktienscreener.com

Charttechnisch ist das Bild etwas klarer

Im Chart erkennen Sie eine starke Volatilität rund um die Bankenkrise. Das Tief vom 20. März ist aber gleichzeitig der Startpunkt einer neuen Bullenrallye mit einer Folge höherer Tiefs und höherer Hochs. Für Long Trades könnten Sie auf den Schwung der letzten Tage setzen und die untere der beiden gelben Linien als Unterstützung nutzen.

UBS-Group-Aktie (ISIN CH0244767585) – 1 Jahr im Tageschart; Quelle: aktienscreener.com

Fazit

Belastbare fundamentale Zahlen entsprechen dem Blick in den Rückspiegel, die Prognosen der Analysten dem in die Glaskugel. Nutzen Sie für Ihre Entscheidungen besser die Signale der Charttechnik.