Trumps Zollpolitik beflügelt Stahlaktien

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Spekulationen zu Strafzöllen gibt es seit Donald Trumps Wiederwahl zum US-Präsidenten. Auf dem Weg zum Superbowl-Finale machte Trump neue Zölle aus der Air Force One klar: Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten sollen mit Zöllen von 25 Prozent belegt werden.

Der US-Präsident verfolgt ein klares Ziel: Er will die US-Stahlbranche stützen. Wenn der importierte Stahl teurer wird, rückt US-Stahl, der im Vergleich günstiger ist, in den Fokus. Die höhere Nachfrage nach US-Stahl könnte den US-Stahlpreis nach oben treiben. Stahlproduzenten und andere Unternehmen der Branche dürften sich über die Preiserhöhung freuen, weil auch die Margen steigen.

Marktreaktionen auf Trumps Zölle

Sie als Anlegerin oder Anleger fragen sich natürlich, welche Unternehmen von der neuen Marktsituation profitieren könnten. Dazu gehören ohne Frage amerikanische Stahlproduzenten wie Cleveland-Cliffs, Nucor oder US-Steel. Nach Trumps Ankündigung legten die Aktien der Unternehmen zu.

Zu den Profiteuren könnte mit Klöckner und Co. (WKN: KC0100) auch ein deutscher Stahl-Händler gehören.

Chart Klöckner & Co., Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Klöckners USA-Strategie könnte gewinnbringend aufgehen

Klöckner könnte aufgrund seines USA-Geschäfts profitieren. 60 Prozent des Jahresumsatzes, der 2023 bei 7 Milliarden Euro lag, macht das Unternehmen in den USA. Das funktioniert so: Klöckner kauft als Stahlhändler große Mengen von Stahlproduzenten ein und verkauft das Metall dann weiter. Das Geschäft ist stark zyklisch. Lahmt die Wirtschaft, wird weniger Stahl benötigt, der Stahlpreis sinkt und damit auch die Marge von Klöckner. Wenn nun die Stahlpreise in den USA wie erwartet steigen, könnte das für Klöckner von Vorteil sein. Es gäbe einen sogenannten Windfall-Profit – Klöckner würde ohne eigene Leistungen von der Markveränderung profitieren und könnte Überraschungsgewinne mitnehmen.

Der deutsche Stahlhändler legt bereits seit 2021 den Fokus stärker auf die USA. Ende letzten Jahres hatte Klöckner den Bau eines neuen Werks zur Aluminiumverarbeitung in den USA angekündigt, um weiter zu wachsen. Darüber hinaus soll die Expansion im Aluminiumgeschäft die Abhängigkeit von Stahl reduzieren. Klöckner konzentriert sich auf das Business des Auftragsfertigers, weil dort die Margen höher sind.

30 % Plus im Januar

Positive Nachrichten zum Geschäft kommen für Klöckner zur richtigen Zeit, da es in den vergangenen Jahren aufgrund der lahmenden Weltwirtschaft nicht besonders gut lief. In den letzten 12 Monaten liegt die Aktie 15 Prozent im Minus. Seit Mitte Januar ging es jedoch 30 Prozent nach oben, unter anderem weil es schon länger Spekulationen um Zölle rund um Stahl gibt.

Klöckner wird an der Börse mit 600 Millionen Euro bewertet. Das entspricht dem 17-fachen des erwarteten Gewinns. Nicht gerade günstig für eine Firma, die in den letzten beiden Jahren geschrumpft ist und starken Schwankungen ausgesetzt war. Trumps Zölle könnten der Aktie allerdings einen Schub geben.

Es lohnt sich, einen Blick auf das Unternehmen zu werfen. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.