Trumps Politik beruhigt erst einmal
„Die Situation ist nicht chaotisch, sie ist verrückt“, bringt es ein Volkswirt auf den Punkt – und das ist fast schon untertrieben. Nach einer Woche mit Kursverlusten, die Investoren Tränen in die Augen trieben, zündet US-Präsident Donald Trump die nächste Rakete: Eine 90-tägige Zollpause für fast alle – außer China, versteht sich. Für das Reich der Mitte gibt’s im Gegenteil gleich noch eine Schippe obendrauf: 125 Prozent Zoll.
Das Ergebnis? Eine Rallye wie im Bilderbuch:
- Dow Jones +7,87 %
- S&P 500 +9,52 %
- Nasdaq 100 sogar +12,02 %
Selbst der DAX dürfte am Donnerstagmorgen mit einem Freudensprung um 8 % eröffnen und den Montags-Crash teilweise vergessen machen.
Der US-Dollar trat derweil in die Pedale, während der Euro sich vom Höhenflug verabschiedete. Die zehnjährigen US-Anleihen bremsten ihre Talfahrt ab, und auch der Rentenmarkt zeigte sich etwas weniger nervös.
Asien? Feiert mit. Der Nikkei hüpft um über 8 %, Südkorea meldet +5 %, Taiwan sieht mit +9 % sogar nach Champagner aus – schließlich hat Washington versprochen, auch dort über Zölle zu verhandeln. Und China? Gibt sich trotz Sonderbehandlung erstaunlich gelassen.
Unternehmensnachrichten – Alles außer langweilig
Glorreiche Sieben reiten wieder
Amazon, Meta, Nvidia, Alphabet, Microsoft, Apple und Tesla steigen zwischen 9,7 % und 22,7 %. Anleger klammern sich an sie wie an einen Rettungsring in stürmischer See – und diesmal zu Recht.
Flughöhe bei den Airlines wieder erreicht:
Delta, United und American Airlines profitieren gleich doppelt: von Trumps Zollwende und der eigenen Strategie, Airbus-Lieferungen notfalls einfach zu verschieben. Die Aktien heben um bis zu 26,1 % ab..
Pharma: Erst Schock, dann Beruhigungstablette
Nach Trumps Andeutung über Zölle auf Medikamente sacken Pharmawerte wie Eli Lilly oder Pfizer kurz ab – um sich dann doch wieder zu fangen. Am Ende steht ein zartes Plus zwischen 0,7 % und 3,8 %.
Walmart überrascht positiv:
Starke Zahlen und bekräftigte Jahresziele lassen Anlegerherzen höherschlagen – +9,6 % für die Aktie.
Givaudan schnuppert weiter Höhenluft:
Trotz teurerer Rohstoffe und Zölle wächst der Schweizer Duftstoffgigant solide weiter: 8,5 % Umsatzplus, organisch 7,4 %. Erwartungen übertroffen, mittelfristige Ziele auf Kurs. Es läuft beim Unternehmen.
VW stottert sich durchs Quartal:
Weniger Gewinn, geringere Marge, aber immerhin: Die Jahresziele stehen. Die Aktie? Ignoriert das Ganze und steigt – Trumps Zolllockerung sei Dank.
Thyssenkrupp denkt laut über Veränderung nach:
Die Werkstoffhandelstochter könnte verkauft oder abgespalten werden – Bewertung laut Insidern: über 2 Milliarden Euro. Anleger wittern Chancen.
Politischer Einfluss – Trumps Taktik zwischen Wahnsinn und Wunder
Es war ein typischer Trump-Moment: Erst Zölle wie ein Maschinengewehr, dann plötzlich die 90-Tage-Bremse – und zwischendurch der Kommentar, die Leute seien einfach „ein bisschen ängstlich“. Das alles ist Trump an einem Tag.
Flexibilität nennt der US-Präsident das. Kritiker sprechen eher von Zickzackkurs mit Ansage. Die Börsen feiern trotzdem – zumindest für den Moment. Und Trump? Der schreibt auf Truth Social, China wolle einen Deal machen. Der Druck auf Peking wächst, auch wenn dort erstmal stoisch der CSI-300 um 1 % klettert.
In Taiwan hingegen wird gejubelt: Die USA machen Avancen, was Zölle angeht. Der dortige Leitindex springt um 9 % – und zeigt, wie politisch Märkte sein können.
Fazit:
Zollchaos, Kursexplosion und ein US-Präsident als Markttreiber: Wer dieser Tage an der Börse unterwegs ist, braucht Nerven wie Drahtseile – oder einfach eine große Portion Gelassenheit. Denn eins ist sicher: Flexibilität ist nicht nur Trumps Devise, sondern derzeit auch Pflicht für alle Anleger. Blieben Sie also flexibel und besonnen!