Trump wird am milliardenschweren Robotikmarkt nichts ändern

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Donald Trump hat es geschafft. Innerhalb weniger Wochen hat er das Ansehen der USA ruiniert und sich zum internationalen Gespött gemacht. Mittlerweile gibt es auch eine erste Schadensbilanz. Die US-Investmentbank Goldman Sachs schätzt, dass allein durch wegbleibende ausländische Touristen und durch den Boykott amerikanischer Waren ein Schaden von rund 90 Mrd. US$ entstehen könnte.

Wer will jetzt noch in die USA reisen?

Ausländische Touristen waren gerade nach der Pandemie eine wichtige Stütze der US-Wirtschaft. Durch die Zollpolitik Trumps und die verstärkte feindselige Behandlung an den Grenzen überdenken nun aber viele Menschen ihre Pläne für Urlaub in den USA. Allein im letzten Jahr hatten internationale Touristen in den USA rund 254 Mrd. US$ ausgegeben. In Kanada raten immer mehr Institutionen ihren Angestellten davon ab, in die USA zu reisen.

Trump knickt bei den Zöllen ein

An den US-Börsen war zu Wochenbeginn wieder etwas Erleichterung spürbar. Das Zollchaos geht aber weiter. Erst dreht Trump weiter an der Zollschraube und dann wird letzten Freitagabend plötzlich verkündet, dass davon Smartphones, Elektronikteile und Chips ausgenommen seien. Am Sonntag wurde dann schon wieder zurückgerudert. Kaum ein Mensch weiß, was eigentlich Sache ist. Die Unsicherheit bleibt. Was nutzt eine Zollpause von ein paar Wochen oder Monaten, wenn niemand weiß, wie es danach weitergeht?

Das gilt auch für Apple. Die Aktie hat sich zwar nach dem Kursrutsch von über 24% durch den „Liberation Day“ von Trump etwas erholt. Doch die ersten Analysten senken nun die Prognosen für die Verkaufszahlen für iPhones und Mac-Rechner, die Gewinnerwartungen und  ebenso die Kursziele. Im besten Fall wird in diesem Jahr mit stagnierenden Gewinnen gerechnet. An der Wall Street dominiert weiterhin Skepsis gegenüber Trump, die Nervosität ist hoch und die Stimmung schlecht. In den USA ist jetzt das Verbrauchervertrauen auf ein 45-Jahres-Tief gesunken.

Sollen Roboter die iPhones in den USA zusammenbauen?

Die US-Regierung stellt sich tatsächlich vor, dass Apple seine iPhones in den USA zusammenbaut. Unabhängig davon, dass über 80% der Bauteile nicht aus den USA stammen: Wer soll die Arbeit übernehmen, die überwiegend in China und teilweise auch in Vietnam und Indien gemacht wird? Jahrzehnte erprobte Lieferketten, die keineswegs zum Nachteil der USA waren, können nicht innerhalb kurzer Zeit in die USA verlegt werden. Daran werden auch Roboter wenig ändern. Denn 70% aller neu eingesetzten Industrie-roboter wurden in Asien installiert. China, Japan, Südkorea und Indien zählen zu den größten Robotikmärkten der Welt. Das können die USA so schnell nicht aufholen, erst recht nicht, wenn man ausländische Investoren verschreckt.

Dafür zeichnen sich langfristige Trends ab, die derzeit nicht durch Trump im Fokus stehen. Nach einer Studie von Goldman Sachs wird der globale Markt für humanoide Roboter in den nächsten Jahren rasant wachsen. Bis 2035 soll er über 38 Mrd. US$ betragen, andere Schätzungen gehen sogar von über 60 Mrd. US$ aus. Im letzten Jahr lag das Volumen bei knapp 4 Mrd. US$. Bevor Sie einen humanoiden Roboter sehen, der ein iPhone zusammenschraubt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ältere Männer mit einem ganz anderen Roboter Bekanntschaft machen – einem Chirurgieroboter. Einem kleinen US-Medizintechnik-Unternehmen, sind die großen Investoren treu geblieben. Und Sie bekommen nach der Korrektur eine neue Einstiegschance.