Trotz Zinshoch: Schaffen die USA 2023 satte 4 % Wachstum?
„Einzig die USA sind in der Lage, dank eines starken Binnenkonsums, hoher Staatsausgaben und moderater Energiepreise, dem weltweiten Abschwung zu trotzen. Und deshalb sollten Sie derzeit dort, und nur dort, investieren!“
Ich möchte diese steile These heute für Sie mit Zahlen untermauern.
Trotz Zinshoch: Schaffen die USA 2023 satte 4 % Wachstum?
Bald wissen wir, wie schnell die Wirtschaft im dritten Quartal gewachsen ist. Je nach Prognose sollten es 0,8 bis 1,2 % sein. Für das vierte Quartal wird aktuell ein Wachstum von nochmals 1 % und mehr vorhergesagt.
Über alle Quartale 2023 hinweg könnte sich so ein Wachstum von rund 4 % im Gesamtjahr ergeben. Das ist ein Wert, der ungewöhnlich hoch ist und zuletzt nur im Jahr 2015 erreicht wurde! Seit den 1990er Jahren war ein so hohes Wachstum in den USA stets selten.
Doch selbst wenn die USA in diesem Jahr nicht ganz 4 % erreichen sollten, dürfte das Wachstum noch eine Weile robust bleiben.
Ein starkes Indiz dafür ist der jüngste US-Arbeitsmarktbericht, der so robust ausfiel, dass jegliche Wachstums-Sorgen zerstreut sein sollten. Woher kommt das ungewöhnlich starke Wachstum, wo andere Länder (etwa Deutschland) straucheln?
US-Verbraucher: Miese Stimmung, aber hoher Konsum
Der Hauptgrund dürfte der starke Konsum sein. Mit der großen Nachfrage nach Arbeitskräften in den USA sind auch die Löhne deutlich gestiegen. Dadurch ist das Problem Inflation nicht ganz so gravierend für die Haushalte. Die im Gegensatz zu Deutschland auch nicht durch sinnlos hohe Energiesteuern zusätzlich belastet werden.
Noch beeindruckender ist das Konsumwachstum aber angesichts der eher miesen Stimmung der US-Verbraucher. Üblicherweise folgt die Stimmung der Inflation und der Arbeitslosenrate. Beides hat sich erfreulich entwickelt, aber die Stimmung blieb dennoch gedrückt. Trotzdem wird aber freudig konsumiert, was die US-Wirtschaft am Laufen hält.
Das sind die Stützen der US-Wirtschaft
Nun kann man daraus schließen, dass noch mehr konsumiert wird, wenn sich die Stimmung erst bessert. Der Konsum hätte dann also noch weiter Luft nach oben!
Dabei ist der Konsum zwar die wichtigste Stütze der US-Wirtschaft, aber nicht die einzige. Inzwischen kommt auch die Industrie wieder in Gang. Der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes ist in den neutralen Bereich gestiegen und weiter auf dem Weg zurück in den Wachstumsbereich über der Marke von 50 Punkten. Der bisherige Bremsklotz wird dann zu einem weiteren Wachstumsmotor.
Was bedeutet das für Ihre Aktien?
Mein Fazit: die kommenden 6 bis 12 Monate sehen in den USA das Wachstum betreffend sehr vielversprechend aus. Der Aktienmarkt sollte dadurch weiterhin deutlich gestützt werden.
Henrik Voigt gilt nicht nur als erfolgreicher Börsenexperte mit fundierter Erfahrung und Wissen, sondern auch als meinungsstarker Trader, der in der Lage ist, Marktübertreibungen zuverlässig zu identifizieren.
