Triumph Group-Aktie hebt nach Offerte ab
Finanzinvestoren sind oftmals Opportunisten und machen manchmal auch bei Übernahmen gemeinsame Sache. So auch beim US-Unternehmen Triumph. Hier legten gerade die beiden Beteiligungsgesellschaften Warburg Pincus und Berkshire Partners eine Milliardenofferte für den Luftfahrtzulieferer auf den Tisch.
Trimph Group: Spezialisierter Luftfahrtzulieferer aus den USA
Die Triumph Group ist ein führender US-amerikanischer Luftfahrtzulieferer, der sich auf die Entwicklung, Produktion und Wartung von Flugzeugsystemen und -komponenten spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Produkten an, darunter Betätigungssysteme, Kraftstoffsysteme, Hydraulik und Getriebelösungen. Zusätzlich erbringt Triumph umfassende Wartungs-, Reparatur- und Überholungsdienstleistungen (MRO) für Originalgerätehersteller (OEMs) und Fluggesellschaften.
Durch die Kombination von Produktverkäufen und Aftermarket-Services generiert das Unternehmen Einnahmen und pflegt langfristige Partnerschaften mit bedeutenden Flugzeugherstellern. Mit weltweit 4.800 Mitarbeitern an 28 Standorten in 8 Ländern bedient Triumph verschiedene Märkte, darunter die Geschäfts-, Verkehrs- und Militärluftfahrt.
Zu den wichtigsten Kunden zählen namhafte Originalausrüstungshersteller. Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung, die darauf abzielt, Triumph als agileren Akteur im Aftermarket-Sektor zu positionieren, veräußerte das Unternehmen im vergangenen Jahr seine Produktsupport-Sparte für 725 Millionen Dollar an den Wettbewerber AAR Corp.
Minimales Umsatzwachstum im letzten Berichtsquartal
Zuletzt verzeichnete der Konzern ein leichtes Wachstum: Im abgelaufenen zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Anm.: das Geschäftsjahr endet bei Triumph am 31. März) kletterte der Umsatz minimal um 1% auf 287,5 Millionen Dollar. Zeitgleich verbesserte sich die operative Gewinnmarge um drei Prozentpunkte auf 11%. Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 peilt der Konzern einen Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Dollar und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 190 Millionen und 195 Millionen Dollar an.
Finanzinvestoren bieten gemeinsam für Triumph
Jetzt bieten die beiden Beteiligungsgesellschaften Warburg Pincus und Berkshire Partners 26 Dollar je Triumph-Aktie. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 1,45 Milliarden Dollar. Allerdings ist der Konzern stark verschuldet. Abzüglich des Cash-Bestands betrugen die Verbindlichkeiten zum 30. September 868 Millionen Dollar.
Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von ca. 58% auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Triumph-Aktie in den 90 Tagen vor dem 31. Januar 2025.
Dabei sind die beiden Bieter keine Unbekannten. Bereits im Jahr 2019 haben sich beide Parteien gemeinsam im Bereich Luft- und Raumfahrt zusammengetan und in Consolidated Precision Products Corp. investiert.
Deal-Abschluss im zweiten Halbjahr
Die Transaktion wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres 2025 abgeschlossen und unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der Zustimmung der Triumph-Aktionäre und des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Das Board of Directors hat die endgültige Vereinbarung einstimmig genehmigt. Dabei ist der Deal nicht von einer Finanzierung abhängig. Nach Abschluss der Transaktion wird Triumph nicht mehr an der New Yorker Börse gehandelt werden.
Triumph-Aktienkurs hebt nach Barofferte ab
Die Anleger freuen sich über die Nachrichten. Der Aktienkurs von Trimph schoss nach der Übernahmemeldung um 34% in die Höhe und notierte gestern im Nachmittagshandel bei 25,10 Dollar in die Höhe. Damit notieren die Papiere noch rund 3,5% unter dem Niveau der Kaufofferte.