Tief durchatmen – Warten auf die amerikanische Notenbank

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Auch am Dienstag sieht es an den deutschen Börsen so aus, als würde sich die vorweihnachtliche Ruhe mit einer knapp behaupteten Tendenz fortsetzen. Erneut ein kleiner Rücksetzer also – oder, wie die Optimisten sagen: eine kurze Atempause im Bullenmarkt. Denn nach wie vor gilt: Bei jedem Dämpfer sind die Käufer zur Stelle wie beim Schlussverkauf nach Weihnachten. Dies war zuletzt sehr schön zu beobachten.

Alle Augen auf die Fed

Ein Thema dominiert aktuell die Börsen wie ein Hollywood-Blockbuster: Die morgige Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Laut Experten stehen die Zeichen auf Zinssenkung Nummer vier – um weitere 0,25 Prozentpunkte. Immerhin 97 Prozent der Marktteilnehmer rechnen fest damit. Warum das wichtig ist? Sinkende Zinsen machen Kredite günstiger, kurbeln Investitionen an und geben den Aktienmärkten frischen Treibstoff.

Dennoch herrscht eine gewisse Vorsicht, denn die langfristigen Signale der Fed zur Geldpolitik werden ebenso spannend wie ein Krimi. Viele beäugen nämlich schon jetzt das kommende Jahr: Wird die Inflation unter Trump’scher Wirtschaftspolitik wieder anziehen? Droht eine Vollbremsung im Zinssenkungskurs? Fragen über Fragen – Antworten liefert morgen vielleicht der Fed-Chef Jerome Powell.

Nasdaq-Rally & KI-Fantasie: Techs im Rampenlicht

Während der Dow Jones zuletzt etwas lahmte und acht Verlusttage in Folge verkraften musste (Schluss bei 43.717 Punkten), tanzen die Tech-Werte weiter ausgelassen auf der Börsenparty. Die Nasdaq erklomm erstmals die 22.000 Punkte-Marke, angeführt von KI-Lieblingen wie Broadcom, die nach beeindruckenden Quartalszahlen auf Rekordhoch laufen.

Apropos KI: Nvidia, zuletzt auf dem Thron der wertvollsten Unternehmen, musste Federn lassen und wurde von Apple wieder auf Platz zwei verwiesen.

Asien im Zinsmodus – und Tokio feiert Softbank

Die asiatischen Börsen präsentieren sich zur Wochenmitte gemischt. Schwache Wirtschaftsdaten aus China drücken auf die Stimmung. Der Nikkei 225 verlor leicht, weil die Bank of Japan diese Woche wohl alles beim Alten lässt und keinen Zinsschritt plant.

SAP trennt sich von Mitarbeitern

Schwere Kost gab es aus Walldorf: Rund 3.500 SAP-Mitarbeiter verlassen das Unternehmen in Deutschland. Es ist Teil eines großen Restrukturierungsprogramms, bei dem weltweit bis zu 10.000 Stellen betroffen sind. Trotz der Einschnitte will der Konzern mit Investitionen in KI und Wachstumsbereiche die Mitarbeiterzahl langfristig stabil halten.

Frauen-Power im DAX: Rekord!

Zum Schluss noch eine Rekordmeldung: Der Frauenanteil in den Vorständen der DAX-40-Konzerne hat erstmals die Marke von 25,7 Prozent übersprungen. Ein Rekord! Noch nie zuvor saßen so viele Frauen an den Schalthebeln der Macht. In den Aufsichtsräten lag die Quote sogar bei starken 39,7 Prozent. An der Spitze der Bewegung: Unternehmen wie Rheinmetall, Commerzbank und Siemens Healthineers.

Das Fazit: Die Märkte stehen in den Startlöchern, die Anleger halten den Atem an – denn morgen wird die Fed den weiteren Takt vorgeben.