Tanz um die 22.000 Punkte
Der DAX bleibt in Hab-Acht-Stellung – fast wie ein Wanderer, der mit einem Fuß schon auf dem Gipfel steht, sich aber noch nicht ganz traut, das Gipfelkreuz zu küssen. Nach dem gestrigen Zwischenspurt über die magische 22.000 Punkte-Marke scheint dem deutschen Leitindex nun etwas die Puste auszugehen. Zur Eröffnung wird er etwas leichter erwartet.
Asien zeigte sich überwiegend freundlich – mit Ausnahme Südkoreas, wo das BIP einen unerwarteten Rückwärtsgang einlegte. Die Wall Street hatte die Stimmung vorgemacht – Nasdaq 100 +2,28 %, Dow Jones +1,07 % – getrieben von zarten Hoffnungen auf ein Zolltauwetter zwischen Washington und Peking.
Unternehmen im Blick
Adidas läuft zur Hochform auf: Mit einem Umsatzplus von fast 700 Mio. Euro im ersten Quartal und einem operativen Ergebnis, das nahezu doppelt so hoch ausfiel wie im Vorjahr, sprintet der DAX-Konzern der Konkurrenz davon. Die Aktie legte nachbörslich 3,2 % zu.
Tesla holt mit einem 5,3 %-Kursplus auf, nachdem Elon Musk angekündigt hat, sich wieder mehr um sein Unternehmen zu kümmern – und weniger als Trumps Nebenjob-Kollege aufzutreten. Auch Boeing punktete mit einem sachten Turnaround – +6 %, weil weniger Geld verbrannt wurde als befürchtet.
In Japan ließ Nintendo die Herzen höher schlagen: +5 %, dank kräftiger Nachfrage nach der kommenden Switch 2. Und während SK Hynix zwar überzeugte, zog das enttäuschende südkoreanische BIP den Gesamtmarkt nach unten
Kurios: IBM übertraf die Erwartungen, enttäuschte aber trotzdem – die Aktie verlor nachbörslich bis zu 5 %, nachdem die Gewinnzahlen ein bisschen zu leise klangen für den lauten Tech-Chor.
Trump bleibt Trump
Donald Trump hat es mal wieder geschafft, die Börsen auf Trab zu bringen. Erst kündigte er eine mögliche Senkung der Zölle gegen China an, dann ruderte das Weiße Haus zurück.
In Japan sorgt unterdessen der geplante Besuch von Wirtschaftsminister Akazawa in den USA für Hoffnung auf Fortschritte im Zollpoker. Für Autohersteller wie Toyota (+5 %) oder Honda (+2 %) ein echter Turbo – vor allem, da US-Zölle auf Autoteile wohl bald der Vergangenheit angehören könnten.
Aber nicht alle CEOs klatschen Beifall: IBM-Chef Arvind Krishna warnte, dass eine zu starke „America First“-Politik langfristig den Ruf amerikanischer Firmen im Ausland schädigen könnte. Aber Sie können oben sehen, wie es der Aktie geht….