Takkt im Check: Warum die Dividende allein nicht überzeugt
Nach dem Jahreswechsel ziehen viele Anleger Bilanz – besonders, wenn es um Dividendenaktien geht. TAKKT bietet eine außergewöhnliche Rendite von 11,1 %, doch lohnt sich ein Blick auf diesen Wert wirklich? Ich habe das Unternehmen für Sie genauer unter die Lupe genommen.
Porträt: Das macht TAKKT
Die TAKKT-Gruppe ist in Europa und Nordamerika die Nummer 1 im Geschäftskunden-Versand (B2B) mit Büro-, Betriebs- und Lagereinrichtungen. Der Konzern ist mit seinen Marken in über 25 Ländern vertreten. Das Sortiment umfasst mehr als 200.000 Produkte aus den Bereichen Betriebs- und Lagereinrichtung, klassische und designorientierte Büromöbel sowie Accessoires und Verkaufsförderungsartikel. Neben Geschäftskunden werden auch Endkunden bedient.
Schwache Nachfrage belastet das Geschäft
TAKKT setzte 2023 auf eine Nachfrageerholung im 2. Halbjahr – doch diese blieb aus. Im 3. Quartal sank der Umsatz um 14,2 % auf 269 Mio. Euro. Das organische Wachstum zeigte zwar eine leichte Verbesserung gegenüber dem 2. Quartal (von -19,0 % auf -14,1 %), doch eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Positiv hervorzuheben ist die Foodservice-Sparte, die von der Bearbeitung langfristiger Projektaufträge profitierte. Auch die Sparte Industrial & Packaging konnte durch interne Optimierungen kleinere Fortschritte erzielen. Dennoch dominieren insgesamt die Herausforderungen, und eine nachhaltige Erholung ist nicht erkennbar.
Verbesserte Profitabilität ohne Wachstumsperspektive
Durch strikte Kostenkontrollen konnte TAKKT die Profitabilität stabilisieren. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 9 % nur knapp unter dem Vorjahreswert von 9,7 %. Positiv wirkten sich reduzierte variable Vergütungen und Anpassungen bei den Personalstrukturen aus.
Doch diese Maßnahmen stoßen an ihre Grenzen: Der Abbau von Auftragsbeständen sorgte im 3. Quartal für ein kurzfristiges Umsatzplus, das im Schlussquartal voraussichtlich ausbleiben wird.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 rechnet TAKKT mit einem Umsatzrückgang von 15 bis 17 %. Die Herausforderungen bleiben tiefgreifend, und auch die Stabilisierung der Profitabilität steht auf unsicherem Fundament.
Warum die Dividende nicht nachhaltig scheint
Eine Dividendenrendite von 11,1 % klingt verlockend, birgt jedoch Risiken. Im Fall von TAKKT ist die Finanzierung dieser Ausschüttung fraglich, angesichts schwacher Umsatzentwicklungen und begrenzter Wachstumsperspektiven.
Ob die Dividende durch operativen Cashflow gedeckt wird oder Rücklagen herangezogen werden müssen, bleibt unklar. Sicher ist jedoch, dass TAKKT derzeit keine solide Grundlage bietet, um als langfristige Dividendenstrategie zu überzeugen.
Fazit: TAKKT überzeugt nicht als Dividendenwert
Trotz der hohen Dividendenrendite fehlt es TAKKT an Substanz. Die schwache Geschäftsentwicklung, unsichere Wachstumsperspektiven und die Fragilität der Dividendenbasis machen das Unternehmen wenig attraktiv. Es gibt deutlich bessere Alternativen, die nachhaltige Erträge und solides Wachstum versprechen.
Mein Rat: Konzentrieren Sie sich auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten und verlässlichen Dividenden. TAKKT gehört aktuell nicht dazu.