Swiss Life – Mehr Gewinn und Aktienrückkaufschieben den Kurs
Der Züricher Lebensversicherungskonzern Swiss Life hat im ersten Halbjahr Gewinn und Bruttoprämien auch aufgrund eines Zukaufs gesteigert. Die Aktie bewegt sich in der Folge ins Plus.
Bruttoprämien steigen auf vergleichbarer Basis
Die Halbjahresbilanz von Swiss Life ist die erste, die vollständig auf den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 basiert – zur besseren Vergleichbarkeit wurden deshalb die Vorjahresergebnisse „auf vergleichbarer Basis” berechnet.
Im am 30. Juni 2023 beendeten ersten Halbjahr (H1) des Geschäftsjahres 2023 gelang es Swiss Life, die verbuchten Bruttoprämien im Vorjahresvergleich um 6 Prozent (währungsbereinigt: 8 Prozent) auf 11,46 Milliarden Schweizer Franken (CHF) zu steigern. Das entspricht umgerechnet etwa 12,01 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalrendite erhöhte sich von 13,6 auf 15,8 Prozent. Da Verbraucher beim Versicherungsvergleich mutmaßlich nach wie vor sehr kritisch sind und gern via Online-Abschlüssen „Policen-Hopping“ betreiben, ist dieses Ergebnis erfreulich.
ElipsLife-Übernahme sorgt für starken Zuwachs
Hauptsächlich verantwortlich für dieses Wachstum zeichnete das internationale Geschäft, das vor allem wegen des Zukaufs der u.a. in Italien, den Niederlanden und Liechtenstein operierenden elipsLife um 166 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro in die Höhe sprang. In Deutschland erhöhten sich die Bruttoprämien um 3 Prozent auf 719 Millionen Euro, während sie in Frankreich um 4 Prozent auf 3,42 Milliarden Euro zurückgingen.
Im Heimatmarkt Schweiz ergab sich ein leichtes Plus von 2 Prozent auf 6,04 Milliarden CHF (6,33 Milliarden Euro). Bei der Unternehmenstochter Swiss Life Asset Managers sanken derweil die Gesamterträge wegen des Verkaufs einer Tochtergesellschaft, negativer Währungseffekte und eines verhaltenen Immobilienmarkts um 13 Prozent auf 441 Millionen CHF.
Fee-Erträge entwickeln sich außerhalb der Schweiz sehr positiv
Bei den sogenannten Fee-Erträgen – Gebühren etwa für Finanzberatungen oder Vermögensverwaltung – ergab sich für Swiss Life in H1 eine Steigerung von 3 Prozent auf 1,2 Milliarden CHF. Dabei wird das Ergebnis ausgerechnet vom Heimatmarkt gedrückt, denn in der Schweiz sanken die Fee-Erträge um 4 Prozent auf 156 Millionen Euro.
In den übrigen Märkten ging es dagegen teils steil nach oben: in Frankreich um 9 Prozent auf 229 Millionen Euro, in Deutschland um 18 Prozent auf 379 Millionen Euro und im Bereich International um 20 Prozent auf 198 Millionen Euro.
Reingewinn deutlich höher, neues Aktienrückkaufprogramm
Den Betriebsgewinn konnte Swiss Life in H1 um 4 Prozent auf 836 Millionen CHF verbessern, der Reingewinn erhöhte sich sogar um 12 Prozent auf 630 Millionen CHF. Den stärksten Beitrag leistete die Schweiz mit einem Segmentergebnis von 448 Millionen CHF (plus 6 Prozent), gefolgt von Frankreich (plus 26 Prozent auf 163 Millionen Euro), Deutschland (plus 13 Prozent auf 115 Millionen Euro) und International (plus 13 Prozent auf 55 Millionen Euro).
Die Vermögensverwalter-Tochter Asset Managers musste derweil ein Minus von 23 Prozent auf 119 Millionen CHF verbuchen. Auch das Fee-Ergebnis von Swiss Life fiel primär wegen des schwächelnden Immobilienmarkts mit 343 Millionen CHF um 4 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor.
Nachdem Swiss Life im Mai das letzte Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde CHF abgeschlossen hat, wird am 2. Oktober 2023 ein neues beginnen, über das der Konzern bis Ende März 2024 Aktien im Umfang von 300 Millionen CHF zurückkaufen will. Anleger honorieren die gute Halbjahresbilanz und das neue Aktienrückkaufprogramm im frühen Nachmittagshandel mit einem Kursplus der Swiss Life-Aktie von etwa 1,5 Prozent auf rund 562 CHF.