Superblase kombiniert die schlechteste Mischung ever! Bereiten Sie sich auf ein dramatisches Finale vor!

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Ich weiß, dass viele von Ihnen zurzeit zutiefst verunsichert sind. Die Bärenmarktrallye ist mit einem lauten Knall zu Ende gegangen und insgeheim fragen Sie sich wahrscheinlich: War es das jetzt mit dem Abwärtssog, ist die Spekulationsblase schon geplatzt? Oder stehen wir erst am Anfang?

Ich kann Ihnen nur raten hin und wieder einen Blick über den Tellerrand zu werfen und von den Besten zu lernen, und zwar von den Experten, die sich Zeit Ihres Lebens mit Spekulationsblasen, Ihrer Entwicklung, Ihren Mechanismen sowie den Abläufen beschäftigen.

So zum Beispiel Jeremy Grantham. Der Vermögensverwalter und Mitbegründer des Bostoner Investmentunternehmens GMO gehört zu den großen Kennern von Spekulationsblasen und sagte in seinen Publikationen bereits sehr detailliert den Finanzcrash und das Platzen der Dotcom-Blase voraus.

Schauen wir uns deshalb an, was Jeremy Grantham seinen Anlegern in seinem jüngsten Investoren-Brief empfiehlt.  

Seiner Ansicht nach gibt es nur wenige Marktereignisse, die für Anleger wirklich von Bedeutung sind, doch zu den wichtigsten gehört eindeutig die Entwicklung von Superblasen.

Superblasen sollten Sie niemals unterschätzen

Denn genau diese Superblasen unterschieden sich von allen anderen: Es gibt zwar nur wenige in der Geschichte, die Anleger studieren können, aber sie haben einiges gemeinsam: Eines dieser Merkmale ist die Erholung des Bärenmarktes nach der anfänglichen Abschwächungsphase, und zwar bevor die Wirtschaft eindeutig begonnen hat, sich zu verschlechtern. Diese Erholung ist ein sicheres Zeichen für das Platzen von Superblasen.

Beunruhigende Parallelen zu anderen Superblasen

Wie auch jetzt wurden auch in allen drei vorangegangenen Superblasen mehr als die Hälfte der anfänglichen Marktverluste wieder aufgeholt, was unvorsichtige Anleger gerade noch rechtzeitig zurücklockte, bevor der Markt erneut und noch heftiger einbrach und die Wirtschaft sich abschwächte.

Grantham gibt zu bedenken, dass der US-Aktienmarkt nach wie vor zu teuer ist, und sich ein Inflationsanstieg wie in diesem Jahr negativ auf die Multiplikatoren auswirken wird, wenn auch langsamer als sonst.

Doch nun haben sich auch die Fundamentaldaten überraschend stark verschlechtert!

Die Null-Covid-Strategie in China, der Krieg in Europa, die daraus folgenden Lebensmittel- und Energiekrisen plus eine rekordverdächtige Straffung der US-Geldpolitik und vielem mehr, haben dafür gesorgt, dass die Aussichten jetzt weitaus düsterer sind, als im Januar absehbar war.

Längerfristig droht eine umfassende und dauerhafte Nahrungsmittel- und Ressourcenknappheit, die durch die zunehmenden Klimaschäden noch verschlimmert wird.

Dabei zeichnet sich die derzeitige Superblase durch eine beispiellos gefährliche Mischung aus vermögenswertübergreifender Überbewertung (Anleihen, Immobilien und Aktien, die allesamt stark überbewertet sind und nun rasch an Dynamik verlieren), einem Rohstoffschock und den Aktionen der US-Notenbank aus.

Jeder Zyklus ist anders und einzigartig – aber alle historischen Parallelen deuten daraufhin, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht.

Bereiten Sie sich auf ein dramatisches Finale vor

In früheren Superblasen entwickelte sich die Wirtschaft viel schlechter, wenn mehrere Anlageklassen gleichzeitig überbewertet waren: Immobilien und Aktien, wie in Japan 1989 oder weltweit 2006; oder wenn sie einen Inflationsschub und einen Zinsschock mit einer Aktienblase kombinierten, wie 1973 in den USA und anderswo.

Die derzeitige Superblase weist sogar die gefährlichste Mischung all dieser Faktoren in der Neuzeit auf: Alle drei großen Anlageklassen – Immobilien, Aktien und Anleihen – waren Ende letzten Jahres im historischen Vergleich stark überbewertet.

Die heutige Superblase kombiniert alles Schlechte!

Zusätzlich erleben wir einen Inflationsschub und einen Zinsschock wie in den frühen 1970er Jahren. Erschwerend kommt hinzu, dass wir es mit einem Rohstoff- und Energieschock zu tun haben (wie 1972 und 2007 schmerzhaft zu beobachten war), und diese Rohstoffschocks haben schon immer einen langen wachstumshemmenden Schatten geworfen.

In Anbetracht all dieser negativen Faktoren überrascht es Grantham nicht, dass das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen historische Tiefststände erreicht hat.

Auch im Technologiesektor, der Speerspitze der US-Wirtschaft (und damit der Weltwirtschaft), geht die Zahl der Neueinstellungen zurück, die Zahl der Entlassungen steigt, und die CEOs befürchten zunehmend eine Rezession.

Vor kurzem erlebten wir eine Bärenmarktrallye, die gerade jäh zu Ende gegangen ist. Sie hat sich bisher genau so entwickelt wie ihre drei historischen Vorgänger, die Bärenmarktrallys, die die mittlere Phase der deflationären Superblasen markierten.

Sollte der Bärenmarkt bereits beendet sein, wären die Parallelen zu den drei anderen US-Superblasen – die bisher so seltsam übereinstimmten – vollständig aufgehoben.

Das ist nach Grantham Ansicht zwar möglich, da jeder Zyklus anders, und jede Reaktion der Regierung unvorhersehbar ist.

Aber andererseits scheinen diese wenigen dramatischen Ereignisse nach ihren eigenen Regeln zu spielen, in ihrem eigenen Stück, das offenbar gerade zwischen dem dritten und dem letzten Akt eine Pause eingelegt hat.

Wenn sich die Geschichte wiederholt, wird das Stück wieder in einer Tragödie enden. Seien Sie gut vorbereitet!